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Sonntag, 15. November 2015

Party-Nacht

Wenn ich heute von einer Party-Nacht schreibe, kommt das natürlich nach den Anschlägen in Paris wieder ziemlich blöd rüber, aber mein Bruder kann ja nichts dafür, daß er ausgerechnet gestern 60 geworden ist und gleichzeitig seine Hochzeit gefeiert hat, was bereits Monate im Voraus geplant wurde. Und wenn man dann bei solch einer Gelegenheit Trübsal bläst, ist auch niemandem damit geholfen. Die Feierlichkeit fand im größten Fußballstadion Berlins statt. Da mein allererster Freund FC Union-Fan war, bin ich vor vielen vielen Jahren schon einmal dort gewesen, aber inzwischen ist alles neu gemacht worden. Zuerst gab es einen Sektempfang, allerdings ohne das Geburtstagskind und seine Braut. Es hieß, sie würden sich verspäten, weil die Hochzeit ja für die meisten Gäste eine Überraschung werden sollte. Wir als engste Familie waren sozusagen Geheimnisträger.

Wir marschierten dann zu Rammstein über den Spielertunnel in das Stadion ein und durften auf der Tribüne Platz nehmen. Irgendwann kam das Geburtstagskind und es wurde Happy Birthday gesungen, doch die Braut war immer noch nicht da. Schließlich stapfte sie quer über den Rasen, in ihrem Hochzeitsoutfit, aber mit Turnschuhen, damit der Rasen nicht beschädigt wird, und es fand noch einmal vor allen eingeladenen Gästen eine symbolische Trauung statt. Danach ging es in das Restaurant über der Tribüne, wo alles von dem Veranstalter hübsch in Rot-Weiß dekoriert worden war, sogar mit kleinen Brautgeschenken und Einwegkameras auf allen Tischen.
Nach dem Essen gab es für alle Interessierten eine Führung rund um das Stadion. Wir waren auf der Auswechselbank, in den Umkleiden, den Raum für Pressekonferenzen, der VIP-Lounge und was man noch so besichtigen konnte, immer mit ein paar Anekdoten geschmückt. Darauf ging es mit Musik und Tanzen weiter. Ich setzte mich erst mal zu dem schwulen Pärchen, die ich schon seit einigen Jahren nicht mehr gesehen hatte und bekam mit, daß es wegen der Überraschungshochzeit einige Aufregung gab, weil sich mein Bruder Geldgeschenke gewünscht hatte und nun etliche ihre Umschläge mit dem Geld wiederhaben wollten, weil sie meinten, es sei zu wenig darin. Auch bei dem Pärchen kam es deshalb zu einer Diskussion, aber ich konnte sie davon überzeugen, daß das Hochzeitspaar seine Hochzeit anders gefeiert hätte, wenn sie große und viele Geschenke hätten haben wollen.

Als Musik gab es anfangs nur Schluchzwalzer, Roland Kaiser und jemand, der auf einer Gitarre Schlaflieder klimperte. Also nicht wirklich Schlaflieder, sondern gecoverte Songs, aber es wirkte zumindest auf mich einschläfernd. Zwischendurch spielte die Band etwas Live-Musik, mein Bruder mußte ebenfalls ran. Doch es kam zum Glück auch noch etwas flottere Musik für meine Generation, aber da meine Generation in der Minderzahl war, befand ich mich größtenteils allein auf der Tanzfläche. Der DJ bezeichnete mich als seinen treuesten Fan. Später stieß jedoch noch ein Musiker aus der Band dazu, mit dessen Frau ich mich zwar bereits häufiger unterhalten hatte, aber erst jetzt stellten wir fest, daß wir beide gerne tanzen. So hatte ich jetzt eine Tanzpartnerin und war nicht mehr ganz alleine. Sie meinte zu mir nach nur zwei Tänzen, man merke, daß ich Zumba tanze, weil ihr schon die Schweißperlen im Gesicht standen, während bei mir nichts zu sehen war.
Zwischendurch sollten wir einen Jungfernkranz tanzen, d.h. alle unverheirateten Damen tanzten an den Händen angefaßt im Kreis um das Brautpaar herum, bis die Braut den Brautstrauß wirft. Da wir aber so wenige unverheiratete Damen waren, tanzten auch noch Männer mit und einer konnte seine Griffel nicht vom Brautstrauß lassen, so daß wir noch einmal tanzen mußten. Wieder ging es rechtsherum und linksherum, ich dachte das Ringelreihen nimmt gar kein Ende mehr. Der Brautstrauß flog beide Male in eine völlig andere Richtung von mir.
Die Gruppe, mit denen ich im Taxi zurückfahren sollte, wollte leider schon los, als noch die beste Musik lief, doch meine Tanzpartnerin überredete ihren Mann, mich im Auto mitzunehmen, da wir nicht weit voneinander entfernt wohnen, und so blieb ich mit ihnen bis früh um 3 Uhr zum letzten Lied, als die Veranstalter bereits ab- und aufräumten. Unterwegs tauschten wir noch Emailadressen aus, weil wir feststellten, daß man eigentlich öfters mal tanzen gehen sollte.

Nach einem kurzen Schlaf hatte ich riesigen Appetit auf Matjesheringe, obwohl ich gar nicht viel getrunken hatte, also öffnete ich mir zum Frühstück, bzw. Mittagessen eine Dose Sardinen, da ich Matjesheringe nicht vorrätig habe. Doch dafür, daß ich mich verkatert fühle und wenig geschlafen habe, sehe ich noch erstaunlich gut aus, auch meine Haut. Auf der Feier gab es wieder einige, die mir nicht abkaufen wollten, daß ich 45 bin und ich wurde von einer Frau gefragt, was ich mache, daß ich so jung aussehe. Ob ich viel schlafe? Ich antwortete, daß ich das heute ganz sicher nicht tue und zuckte ansonsten mit den Schultern. Aber wenn ich mich jetzt so anschaue, kann es eigentlich nur am Tanzen liegen. Dennoch ist mein Bedarf an Zumba für heute gedeckt und auch das Wetter ist mehr geeignet um abzuchillen, mit Schweizer Kräutertee Orange-Minze aus dem Adventskalender und Rosinenstollen, und um mit meinem neuen Haustier zu spielen. Seit ungefähr drei Wochen krabbelt nun schon ein Mariechenkäfer in meinem Badezimmer herum und schaut mir beim Duschen zu. Ich weiß gar nicht, wovon der sich die ganze Zeit ernährt. Wasser hat er da genug, aber sonst?

Party2
Die Braut marschiert ins Stadion ein

Party3
Hier werden die Schuhe gewechselt

Party1

Party6
Unsere Party-Location von der anderen Seite

Party8
Der Pressekonferenzsaal

Party4

Party7
Das Fenster bei den VIP-Bereichen

Freitag, 13. November 2015

Yoga-Orakel

Mein Horrorskop sagte mir für heute: "Sport treiben - Sie sind in Ihrem Element und der Tag ist ideal, um einen Termin mit Ihrem Fitnesstrainer zu machen." Na gut, einen Fitnesstrainer habe ich nicht, aber ich hatte Lust auf eine etwas längere Yoga-Session. Überhaupt steht mir Yoga gerade näher als Tanzen, was wahrscheinlich daran liegt, daß jetzt sowieso eher eine Zeit ist, um nach innen zu gehen. Auf Pinterest findet sich ein unerschöpfliches Reservoir von Yoga-Posen, wobei viele davon auf den einfachen Grundstellungen beruhen, aber durch spezielle Bindings für Fortgeschrittene aufgepeppt werden. Oft sehen sie relativ einfach aus, aber wenn ich sie ausprobiere, weil ich ja neugierig bin, denke ich manchmal: "Ähm, wo kriege ich den restlichen halben Meter her?" Doch beim Yoga geht es nicht um das Ziel, sondern um den Prozeß und seit ich das verstanden habe, lasse ich mich von sowas nicht mehr einschüchtern. Stattdessen finde ich es extrem faszinierend auszuprobieren, wie Haltungen jeweils ganz spezielle seelische Empfindungen auslösen können. Manchmal reicht schon eine andere Armhaltung, um in eine völlig neue Stimmung zu kommen. Das merkt man aber am besten bei den leichteren Asanas, denn bei den anstrengenderen konzentriert man sich irgendwie mehr auf die körperlichen Empfindungen.

Das Gummibärchen-Orakel ist out, ich habe zwei Yoga-Orakel gefunden. Auf der Nils-Horn-Seite zog ich die 107:

"Orakel = Gottüberlassenheit. Überlasse dich voller Vertrauen dem Leben. Verbinde dich jeden Tag mit Gott, lebe in Gott und werde zu einer Göttin. Gehe konsequent deinen Weg der Wahrheit, Weisheit und Liebe. Und irgendwann entstehen in dir dann auch besondere spirituelle Fähigkeiten (Siddhis), mit denen du deinen Mitmenschen spirituell helfen kannst. Du gelangst in ein Bewusstsein der Allgegenwart, der Allwissenheit, der Allliebe, der Einheit, der inneren Harmonie, des Glücks."

Na ja, mir würde es schon reichen, wenn ich Fortschritte bei den Yoga-Asanas mache. Ich muß jetzt nicht unbedingt über das Wasser gehen können. Ehrlich nicht. Die Seite ist doch reichlich spirituell.

Auf der Yogahoheluftseite erhielt ich folgendes Ergebnis:

Karma

Energie-Verlust verringern

Sie haben nicht genügend Schutz um sich herum. Sie verlieren leicht Energie. Sie sollten lernen sich energetisch besser zu schützen.

Dharma

1 Tag weiß tragen um die Aura zu verstärken

Tragen Sie an diesem Tag nur natürliche (Baumwolle, Wolle, Leinen, Seide) Kleidung in der Farbe weiß.

Die Farben, die Sie tragen, haben einen starken Einfluss auf Ihre Aura, das Energiefeld, das sich auf ungefähr Arm-Abstand um Sie herum befindet, und das Sie vor Negativität schützt.

Wenn Sie weiß tragen, stärkt das Ihre Aura, wodurch Sie besser geschützt sind.


Aber wie wäre es denn mal mit Gummibärchen-Yoga?

Donnerstag, 12. November 2015

Erotisch

Im Ferienhaus möchte ich eine reife Birne essen, muß aber ziemlich viel von der Frucht abschälen, da einige faule Stellen dran sind. Doch innen drin ist sie süß und saftig. Genußvoll esse ich den inneren Kern, während dabei der Saft auf den Tisch tropft und eine Pfütze bildet. Ich hole einen Lappen und wische erst nur die Pfütze weg, doch entscheide dann, daß ich bei dieser Gelegenheit gleich den ganzen Tisch abwischen sollte.
Im Schlafzimmer des Ferienhauses fallen mir zunehmend immer mehr kleine Löcher in der Wand auf. Ich frage mich, was sich dahinter befindet. Werde ich vielleicht beobachtet? Ich zeige die Löcher K. und sie bestätigt, daß man diese erst nach einiger Zeit sieht, anfangs bleiben sie unsichtbar. Ich äußere die Vermutung, daß sich hinter der Wand etwas befindet und wir beobachtet werden. Sofort öffnet sich in der Wand eine Tür und eine schwarz gekleidete Dame mit Brille und Klemmmappe tritt ins Zimmer. Sie bestätigt meine Vermutung und war wohl der Meinung, daß es keinen Sinn mehr macht, sich zu verbergen. Sie erläutert, daß es sich um ein Forschungsexperiment handelt und daß sich hinter der Wand detailgenaue Spiegelungen von uns aufhalten. Wie zur Bestätigung zeigt sich ein Indianer im Zimmer, dessen perfekte Spiegelung aus der Wand tritt. Der Indianer hat ein einzelnes entzündetes Auge und sein Spiegelgänger hat es seitenverkehrt ebenfalls. Ich frage mich, ob sie das entzündete Auge haben, weil sie zuviel durch die Löcher gelinst haben. Die Dame erklärt mir, zum Experiment gehöre, daß ich Rätsel lösen soll. Diese bestehen in der Beschreibung des Verhaltens eines Menschen und ich soll dazu raten, was die dazugehörenden Launen und Gefühle desjenigen sind. Sie beginnt mit der Beschreibung einer Frau, welche alleine und abseits von anderen sitzt, dazu werden mir kleine Gesten und Blicke beschrieben. Ich finde es schwierig, eine Befindlichkeit und ein Gefühl dazu zu finden. Das einzige Wort, das mir einfällt ist 'erotisch'. Hm, ist erotisch ein Gefühl? Ich teile meine Zweifel der Dame mit, welche mir sagt, daß man da großzügig sei. Ich könne ihretwegen auch sagen, daß sie eine spitze Nase habe. Aha, anscheinend kann ich es mit der Definition von Gefühlen locker sehen.

Mittwoch, 11. November 2015

Im Hexenwald

Im Traum bin ich ein Mann, allerdings ein lebensmüder Mann, der ständig die Gefahr sucht. In einem Garten liege ich wie ohnmächtig mit dem Rücken auf dem Boden und rühre mich nicht. Eine Frau, meine Geliebte, findet mich und ist sehr besorgt. Ihre langen Haare fallen wie ein Vorhang auf mich herab. Sie redet mir aufgeregt zu und bittet mich, damit aufzuhören und mich nicht mehr zu gefährden. Ich finde die Kraft, um aufzustehen und gehe einfach weg. Gleich beginne ich wieder, mich an irgendeinem Balkon entlangzuhangeln und zu klettern. Dahinter ein Abhang mit einem finsteren Wald. Dort werde ich hinuntergehen, soviel steht fest für mich. Sofort befinde ich mich zwischen den dunklen Tannen und begegne dort einer schwangeren Frau, die eine Hexe ist, wie ich instinktiv weiß, auch wenn sie nicht danach aussieht. Sie behauptet, in ihrem Bauch wüchse mein Kind heran, obwohl ich mich nicht erinnern kann, ihr schon einmal begegnet zu sein, aber mit einem Blick ihrer Augen hat sie mich bereits überzeugt. Ich folge ihr in eine Hütte, wo sie mich an irgendwelche Schläuche hängt, die Flüssigkeiten in mich hinein- und hinauspumpen. Bei genauerem Hinsehen stelle ich fest, daß dies ein Austausch zwischen ihr und mir ist und merkwürdigerweise habe ich das Gefühl einer neuen Energie, die mich durchströmt.

Dienstag, 10. November 2015

Schlafdefizit

Nach nur vier Stunden Schlaf stand ich trotzdem auf, um zum Zumba zu gehen und entsprechend fertig bin ich jetzt. Schuld an diesem Schlafmangel war der nächtliche Einfall, meine Fensterwand gelb zu streichen. Ungefähr vier Stunden lang stellte ich mir detailliert und in allen Einzelheiten vor, wie ich die Wand renoviere, bevor ich schließlich erschöpft doch noch einschlief. Wäre ich aufgestanden und hätte wirklich angefangen zu streichen, hätte ich die Zeit sinnvoller genutzt und der Schlafmangel wäre für etwas gut gewesen. Leider funktioniert das mit dem Renovieren per Telekinese noch nicht so richtig bei mir.
Zum Abendessen gab es einen Salat aus Roten Beeten, Schafskäse, Walnüssen und Babyspinat. Ich wollte mal etwas anderes mit Roten Beeten anfangen und der Salat schmeckte sogar, sah allerdings nicht so gut aus, wie er schmeckte. Ich habe festgestellt, daß Rote Beete und Schafskäse sich perfekt ergänzen, weil die Beete eher süßlich sind, der Schafskäse dagegen bitter. Man sollte aber auch viele Beete auf wenig Schafskäse nehmen. Im Urlaub mußten wir feststellen, daß Rucola und Schafskäse dagegen gar nicht zusammenpassen, da vereint viel zu bitter.

Montag, 9. November 2015

Fließen

Fließen

Sonntag, 8. November 2015

Tische sind der Teufel

Das Tageslicht wird immer rarer und in der Küche habe ich keine besonders helle Lampen, deshalb meinte ich, daß es mal wieder an der Zeit wäre, den kleinen Computertisch aufzuräumen, um einen Platz mit gutem künstlichen Licht zu haben. In einem Gedankenblitz kam mir außerdem der Einfall, einen kleinen klappbaren Notebookhalter in den kleinen Zwischenraum zwischen Tisch und Fenster, bzw. Heizung zu stellen, der verstaubt in einer Ecke herumstand. Gut, daß ich ihn nicht weggeworfen habe, denn er macht sich jetzt ausgesprochen super als zusätzlicher Platz für meinen großen Stiftebunker. In meiner Kindheit war es ja immer so, daß auf meinem Schreibtisch ein riesiger Berg von Krempel lag und ich auf dem Fußboden meine Hausaufgaben gemacht habe. Sooo viel hat sich daran bis heute nichts geändert, nur daß ich jetzt nicht mehr auf dem Fußboden herumkrieche. Dann doch lieber aufräumen. Stellt mir hundert Tische in die Wohnung und ich kriege sie alle voll! Ich bin jedoch nicht ganz so schlimm wie mein Bruder, denn der räumt seine Tische niemals auf, wenn er sie mal voll belegt hat und stellt auch gerne den Fußboden zu. Was aber langsam überhand nimmt bei mir und ich gerne loswerden würde, sind die Tausende von Röntgen- und MRT-Bilder, die ich inzwischen aufbewahre. Wenn ich noch eine Weile lebe und das so weiter geht, dann muß ich eine extra Garage anmieten, um sie zu archivieren. Oder ich frage im Literaturarchiv Marbach an, ob die auch gerne meine Röntgen- und MRT-Bilder sammeln möchten. Es gibt sogar welche von meinem Gehirn, aber wenn man nicht gerade Einstein ist, interessiert das wahrscheinlich niemanden.

Tisch 025a

Mit Holztieren schwimmen

Als ich das Krankenhaus verlasse, melde ich mich bei der diensthabenden Schwester, welche mir noch irgendwelche Informationen mit auf den Weg gibt, die ich aber überhaupt nicht verstehe. Dann befinde ich mich in einem See, in welchem ich nackt herumschwimme, was wohl Teil einer Therapie ist. Doch neben einigen anderen Leuten gibt es darin auch hölzerne Ungetüme von Fischen, die immer wieder unseren Weg kreuzen. Manchmal so groß wie ein Wal, manchmal kleiner, muß man aufpassen, nicht mit ihnen zu kollidieren, denn sie schwimmen sehr schnell, genauer gesagt schießen sie direkt durch das Wasser. Jetzt kommt ein riesiges Tier auf mich zu, welches einen Stierkopf hat, der in einen Fischkörper übergeht. Dazu steht dieser Stierkopf auch noch in Flammen - selbst im Wasser brennt das Holz gut. Schnell schwimme ich aus dem Weg, während es an mir vorüberzischt.

Samstag, 7. November 2015

Neues Spiel

Interessiert schaue ich auf dem Bildschirm einem Computerspiel zu. In diesem Spiel wird jeweils von einer Schwangeren immer wieder ein neues Spiel geboren, in welchem dann weitergespielt wird. Während ich das Spiel verfolge unterhalte ich mich mit einer jungen Frau, die beeindruckend lange, schwarz getuschte Wimpern hat. Doch nicht nur das, in ihren Wimpern kleben kleine, silbern glitzernde Kügelchen, die in den Wimpern aussehen wie winzige Christbaumkugeln. Wir sind uns darin einig, daß wir auf Statussymbole oder Namedropping keinen gesteigerten Wert legen.

Mittwoch, 4. November 2015

Lovejoy und Alkohol

Wie ich gerade las, hat der Komet mit dem vielversprechenden Namen Lovejoy, welcher Anfang diesen Jahres am Himmel zu sehen war, große Mengen Alkohol ins Weltall abgegeben. Ja, das habe ich gemerkt. Manchmal hatte ich in diesem Jahr das Gefühl, das ganze Universum ist beschwipst. Mir ist immer noch schwindelig. Ist zwar etwas früh für Jahresrückblicke, aber das sagt irgendwie alles aus. Und was Adventskalender betrifft, beschloss ich, auch etwas vorzuziehen und habe schon mal fünf Türchen des einen Teekalenders geplündert. Warum soll ich damit bis Dezember warten, wenn ich noch einen zweiten Teekalender habe? Schließlich ist jetzt ebenfalls eine gute Zeit, um Tee zu trinken. Die Ausbeute waren vier Grüntees, dreimal aromatisiert in den Geschmacksrichtungen Erdbeer-Johannisbeere, Erdbeer-Ananas und Gebrannte Mandel und einmal Matetee. Matetee mag ich überhaupt nicht. Die Grüntees sind süffig, aber nicht so lecker wie der Mango-Grüntee vom letzten Jahr. In meinem Monatshorroskop steht: "Natürlich denken Sie nicht permanent an Sex." Darauf noch einen Tee und abwarten.

Säuglingstod

Irgendjemand hat mein Baby aus der Wiege genommen und es auf den Teppich gelegt, um es dort wiederzubeleben. Doch anscheinend waren diese Bemühungen ohne Erfolg, denn jetzt ist der Säugling ganz von einem Frotteehandtuch bedeckt, so daß nicht viel von ihm zu sehen ist. Trotzdem laufe ich weiter um ihn herum und versuche mit ungeschickten Handgriffen, Leben festzustellen. Vielleicht atmet es ja doch noch? Nur langsam realisiere ich den Verlust und daß es der zweite Verlust in diesem Jahr ist. Ich kann es nicht wirklich fassen, daß mir das passiert.

Sonntag, 1. November 2015

Zumba zum Sonntag



Jedes Jahr bin ich schockiert darüber, wenn es plötzlich um 17 Uhr schon zappenduster draußen ist. Dabei weiß man das ja eigentlich vorher, aber irgendwie scheine ich es immer so lange zu verdrängen, bis ich unsanft daran erinnert werde, daß im Winter der Hase anders läuft. Bei Dunkelheit aktiv zu werden ist eher schwierig, bisher habe ich mich daran noch nicht gewöhnt.

Notaufnahme

Mit vollen Einkaufstüten komme ich an einer Kirche vorbei, in welcher ich einige wenige Male zu einem Chorsingen war und bleibe an der offenen Eingangstüre stehen, um meine Taschen abzustellen. Dabei erhasche ich einen Blick in das Innere und denke, daß ich Lust hätte, mal wieder mitzumachen. Doch es scheint sehr voll zu sein, einige stehen schon hinten und mit dem ganzen Gepäck von mir ist das nicht so praktisch. Deshalb überlege ich, daß es besser wäre, mir das für die nächste Woche vorzunehmen, und gehe weiter. Während ich durch ein Einkaufzentrum laufe, geht mir weiterhin das Chorsingen durch den Kopf und ich denke daran, daß man sich, wenn man regelmäßig mitmachen will, irgendwo außerhalb der Kirche registrieren lassen muß. Dies hatte ich bisher vermieden, da ich dachte, regelmäßig würde ich das nicht tun.

Dann gibt es einen Bruch im Traum und ich merke, daß ich auf dem Bauch liegend erwache. Erst glaube ich mich in meinem Bett, doch während ich noch mit geschlossenen Augen so liege, merke ich, daß um mich herum jemand hantiert und herumläuft. Ich merke auch, daß ich nackt bin und nur mit einem dünnen Frotteetuch bedeckt. Dann höre ich auf einmal ein Surren und spüre, daß mir warme Luft auf den Rücken geblasen wird, wie von einem Fön. Das ist eigentlich sehr angenehm, erinnert mich durch das Surren aber unangenehm daran, daß ich mal wieder zum Zahnarzt müßte. Und überhaupt bin ich gerade am rätseln, wo ich bin und was hier vorgeht. Schließlich schlage ich die Augen auf und schaue mich um. Eine Ärztin steht neben meiner Liege und als sie sieht, daß ich wach bin, sagt sie zu mir, daß man mir Natriumhydrogencarbonat mitgeben wird, das ich zu Hause nehmen soll. Ich rätsel immer noch, wofür und weshalb. Sie redet weiter und sagt nun wiederum, daß ich nachts kein Natriumhydrogencarbonat nehmen soll. Was denn nun? Nehmen oder nicht? Dabei zeigt sie mir ein Glas mit Brocken davon, die wie kleine Lebkuchen aussehen und sagt, daß dies meinen Rachen reizen würde. Außerdem erfahre ich, daß ich einen Hexenschuß hätte mit gleichzeitiger Einschränkung oder Störung der Niere. Ich versuche immer noch, mir einen Reim zu machen, so langsam dämmert es mir aber, daß mir wohl ein Teil meiner Erinnerung fehlen muß. Deshalb frage ich sie direkt, ob ich ohnmächtig gewesen bin. Sie verdreht die Augen und meint "Das kann man wohl sagen." Ich frage sie erneut, wo ich umgekippt bin und sie nennt einen Namen, den ich auf das Einkaufscenter beziehe. Aha. So langsam beginne ich zu verstehen, frage mich aber trotzdem, wieso ich durch einen Hexenschuß weggetreten bin.

(Ärzte und Hexenschuß - genau die richtige Wahl zum Gruseln)
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