Heute war wieder Termin bei der Onkologin und da habe ich sie gleich mal vor neue Rätsel gestellt bezüglich meiner "umherwandernden" Neuralgien. Die Beschwerden sind zwar seit letzter Woche besser geworden, aber noch nicht ganz weg und wechseln gerne von rechts nach links und umgekehrt. Darauf meinte sie zu mir: "...aber aussehen tun Sie wie ein Sahnebonbon!"
Nun bin ich mir nicht sicher, ob ich morgen zum Zumba gehe oder nicht, denn ich fürchte, daß das Gehopse für meine Nerven zuviel ist, sie erneut sauer werden und sich die Beschwerden nochmals verschlimmern. Andererseits nervt es mich auch, wenn ich nicht hingehe, weil danach nämlich auch schon wieder Ferien sind.
Könnte es sein, daß ich erste Suchterscheinungen zeige? Ich bin hier übrigens gerade von Glückskäfern umzingelt. Sie kleben an allen Fenstern. Mal schauen, was sie bringen.
Sonnabend den 24/1. 1880
Am Montag Abend war ich zum Verein, am Dienstag habe ich und unseren liebe Freunde (A. H., A. K., C. R., W.W.,W.G.) wieder, wie am 13. unsere Lieder aus dem Vereinsliederbuch gesungen. In der Missionsstunde in der Kirche am Mittwoch sprach Herr Sup. Glotzke über den Glauben der Indianer und Inder von dem Leben nach dem Tode. Am Donnerstag Abend waren Pavels, W. Sch., E. Sch. und E. Dietz zum Besuch bei uns, am Freitag Abend besuchte ich H. Pavel. Im Lesen des Handbuchs der Bibelerklärung, welches wir Aug. zu Weihnachten geschenkt haben, bin ich jetzt bis zur Gesetzgebung auf Sinai gekommen; es ist dies ein sehr gutes Buch und habe ich dasselbe gern gelesen, da es viel zum Verständniß der heiligen Schrift beiträgt. Die Erzählung “Werbelow” habe ich gestern auch zu Ende gelesen, worin (?)Episoden aus den Kämpfen der Deutschen gegen die Wenden geschildert werden.
Letztens sah ich eine Talkshow, in welcher es um die richtige, also gesunde Ernährung ging. Nun gibt es darüber, welche Ernährung die richtige ist, ja Meinungen wie Sand am Meer. Manche machen sogar Ernährungsphilosophien und Ernährungsreligionen aus ihrer eigenen Einstellung. Es läßt sich also bei diesen Voraussetzungen vortrefflich über dieses Thema streiten. Ich habe inzwischen über viele Dinge ebenfalls meine eigene Meinung und mische einfach mal mit. Unter anderem war ein Prof. Dr. dort anwesend, der für die absolut salzlose Ernährung plädierte. Ich denke generell, daß alles, was im Übermaß genossen wird, sich irgendwo schädlich auswirken kann, sicherlich auch Salz. Doch der Herr Professor erklärte unter anderem, daß er sogar seine Nudeln, Kartoffeln usw. ohne Salz kocht. Nun weiß aber jeder, der sich etwas tiefergehend mit dem gesunden Kochen beschäftigt hat, daß man Kochwasser nicht hauptsächlich salzt, um das Kochgut zu würzen, sondern um zu verhindern, daß durch Osmose die Mineralien im Kochgut ins Wasser übergehen, zumindest nicht in dem Maße, wie es bei Wasser ohne Salz geschehen würde. Bei der heutigen eher sowieso schon mineralstoffarmen Ernährung, sowohl durch schlechte Ernährungsgewohnheiten, als auch durch die Schäden, die eine industrialisierte Landwirtschaft hinterläßt, ist Mineralstoffmangel ein Thema, dem viel zu wenig Beachtung geschenkt wird. Und ich frage mich, wie der Herr Professor mit diesem Nichtwissen seinen Professor gemacht hat. Ich habe jedenfalls schon in der Schule gelernt, wie Osmose funktioniert. Interessanterweise hat aber auch niemand der Anwesenden diese Tatsache entsprechend angemerkt, vielleicht haben sie sich nicht getraut.
Bei mir gab es heute zur Rekonvaleszenz handgestampften Kartoffelbrei aus in Salzwasser gegarten Kartoffeln. Dabei fiel mir dieser schlaue Herr Professor wieder ein.
Den mehreren Wochen enormer Arbeitsamkeit folgt nun wieder die Bestrafung auf dem Fuße in Form einer Migräne-Neuralgie-Heimsuchung. Meist bekomme ich das, wenn ich zu wenig geschlafen habe, was in meiner Lebensrechnung weniger als sieben Stunden bedeutet. Diesmal habe ich eigentlich ausreichend geschlafen, aber der gestrige Tag mit Zumba und nachfolgender Großputzaktion hat mir wohl den Rest gegeben. Immerhin ist das nun endlich mal wieder die unfreiwillige Gelegenheit, mit weniger anspruchsvoller Lektüre (Ein Freund namens Judas) den Tag im Bett zu verbringen. Aber ein Teil der Arbeit der letzten Wochen wird sowieso umsonst gewesen sein, denn nachdem das neue Blogger-Blog sich endlich dem annäherte, was ich mir vorgestellt hatte, mußte ich feststellen, daß die Antwort-Kommentarlinks nicht mehr funktionieren. Bei Blogger funktionieren die Antwortkommentare über Javascript und ich las, daß dies eine bekannte Schwachstelle ist, die manchmal auftritt, wenn die Vorlagen abgeändert und modifiziert werden. Wahrscheinlich werde ich den Fehler im Code nicht finden, so daß es letzten Endes darauf hinausläuft, daß ich das ganze Blog zurücksetzen und von vorne beginnen muß. Aber woher weiß ich, daß ich dieses Problem nicht erneut bekomme, wenn das Blog nunmal so aussehen soll, wie ich es hatte? Schon doof irgendwie.
Ja, auch von den Eltern meines Urgroßvaters, also meinen Ururgroßeltern, gibt es noch ein altes vergilbtes Foto, auf welchem sie umringt von ihrer zahlreichen, recht steif sitzenden und stehenden Familie zu sehen sind. Hier zeige ich nur einen Ausschnitt davon. Ich stelle mir vor, daß Fotografieren damals eher ein seltenes und ungewohntes Ereignis war, weshalb man dieses Ereignis sehr ernst genommen hat. Im Hintergrund sieht man geöffnete Fenster, in welchen aus der Dunkelheit des Raumes dahinter geisterhaft neugierige Gesichter schauen. Auch diese haben wohl einen Fotografen nicht häufig zu Gesicht bekommen. Die Fotografie dürfte so um 1900 entstanden sein.
Beide Ururgroßeltern waren übrigens Skorpione. Überhaupt wimmelt es in der väterlichen Familienlinie nur so von Skorpionen. Ich bin da aus der Art geschlagen, aber mein Bruder ist ebenfalls ein Skorpion.
meiner Großeltern von 1928. Wie bei solchen Gelegenheiten üblich fand sich fast das gesamte Dorf zusammen. Den älteren Herr rechts außen, der auf dem Stuhl sitzt, neben sich seine noch lebende Gattin, habe ich als meinen Urgroßvater identifiziert. Das war nicht so einfach, weil der andere ältere Herr, der gerade in die Kamera schaut, ihm fast zum Verwechseln ähnlich sieht, weshalb ich davon ausgehe, daß dies sein Bruder ist. Allerdings konnte ich anhand anderer Fotos feststellen, daß einer der beiden einen starken Seitenscheitel trug, während der Scheitel meines Urgroßvaters immer mehr in der Mitte lag und ich vermute, daß der Sitz des Scheitels während des Lebens damals nicht häufig geändert wurde. Außerdem ist die sitzende Frau neben ihm eindeutig meine Urgroßmutter. Die Dame in Spreewaldtracht auf seiner anderen Seite schaut irgendwie etwas grimmig auf das junge Brautpaar.
Und während ich noch sinnierte, was dieser Dame wohl gerade durch den Kopf gegangen sein mag, fiel mir auf, daß mir das Gesicht bekannt vorkommt, nämlich daher:
Dieses Bild fand ich in einem Ahnenpaß und jemand schrieb in alter Schrift auf die Rückseite: "Schwester von Muttis Mutti", aber leider nicht, wer er selbst ist. Trotzdem ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß es sich um die Schwester der Mutter meiner Großmutter handelt und ich finde, die Ähnlichkeit ist nicht nur wegen der Tracht auf beiden Bildern da, sondern auch ganz stark im Gesicht.
Desweiteren fand ich unter den Dokumenten eine alte Horoskopzeichnung, auf welcher leider nicht das berechnete Datum steht. Dies habe ich deshalb selbst berechnet und kam auf den 24. Juli 1928. Die Hochzeit meiner Großeltern war jedoch im Mai 1928 und vom Juli 1928 ist mir niemand bekannt, der zu diesem Zeitpunkt geboren wurde. Es bleibt also ein Rätsel.
Wenn man die wenigen Einträge sieht, könnte man direkt meinen, ich bin jetzt nur noch mit Scrabble spielen beschäftigt, dies ist aber nicht (mehr) der Fall. Sondern ich scanne und sichte unter anderem ordentlich Dokumente und bin gänzlich in die Geschichte meiner Familie abgetaucht, besonders in die meines Urgroßvaters, allerdings im Moment vorerst nicht mehr über das Tagebuch, sondern über die Korrespondenz, von welcher es zwei Hefter voll gibt. Mein Urgroßvater hat als alter Mann den zweiten Weltkrieg noch miterlebt, bevor er 1946 friedlich mit 85 Jahren gestorben ist. Während der Nazizeit wurde er zum Blockwart verdonnert, was zur Folge hatte, daß er sowohl für sich, als auch für seine Kinder und sonstige Familie, die brieflich ständig um Hilfe dabei bettelte, Ahnenforschung für den erforderlichen Ariernachweis betrieb. Als ehemaliger preußischer Beamter und Registrator im Ruhestand hatte er da wohl auch das nötige Händchen dafür und so schrieb er diverse Standesämter, Gemeinden und Personen an. Alle Briefwechsel und Notizen dazu sind in einem Ordner gesammelt.
Ich habe schon einiges dazugelernt, zum Beispiel was Kossaten sind. Auch der familiäre Briefwechsel ist interessant, weil dann zum Beispiel ein Brief plötzlich unterbricht und später fortgesetzt wird damit, daß es gerade Alarm gab, man in den Keller mußte und deshalb das Briefeschreiben erst am nächsten Tag wieder aufnehmen konnte. In den Keller wurden die Liegestühle aus dem Garten gestellt, damit man es etwas bequemer hätte. Mein Urgroßvater hatte während dieser Alarme wohl etwas Schwierigkeiten, sich so eilig anzuziehen wie es nötig war, da ja schon im hohen Alter, wo alles beschwerlicher ist. Er lebte mit seiner einzigen Tochter zusammen, der Schwester meines Großvaters, die sich bis zu seinem Tod um ihn kümmerte und den Haushalt führte. Doch nicht nur das. Da er nach dem Krieg sein nach 44 Jahren Dienst wohlverdientes Ruhestandsgehalt nicht mehr bekam und somit mittellos war, fütterte ihn seine Tochter alleine mit ihrem Lehrerinnengehalt durch. Es gab eine größere Auseinandersetzung darüber, daß er sich bei jemandem 500 RM borgte und von diesem Geld 400 RM bis zu seinem Tod verjubelte. Niemand weiß wofür, denn seiner Tochter hat er für die Verpflegung kein Geld gegeben. Weil sie an meinen Großvater und wahrscheinlich auch an die anderen zwei Brüder des öfteren über diese finanzielle Lage schrieb, hat ihr mein Großvater anscheinend geantwortet, daß er ihr kein Geld schicken könne, da sie selbst nichts hätten, denn mein Großvater konnte nach dem Krieg wohl nicht mehr in seinem vorherigen Beruf als Bankgeschäftsführer arbeiten. Darauf antwortete seine Schwester sofort, daß sie niemals Geld von ihm haben wolle und schickte ihm sogar noch 50 RM mit. Nachdem mein Urgroßvater gestorben war, erkrankte sie an einer Lungenerkrankung - sie hatte ein Loch in der Lunge - und wurde in ein Sanatorium geschickt. Von hier gibt es noch zwei Briefe von ihr, in denen sie schreibt, wie gut es ihr dort geht und daß es ihr überhaupt viel besser ginge als vielen anderen, da sie durch die Lungenerkrankung zusätzliche Essensmarken für Butter, Milch und Brot bekam. Leider hatte sie von diesen Vorzügen aber nicht lange etwas, denn sie ist 1948 mit 51 Jahren verstorben.
Außerdem habe ich herausgefunden, daß man auch über Youtube-Videos Zumba-Workouts nachtanzen kann, zum Beispiel dieses hier, wobei man gleichzeitig praktischerweise sogar noch sein Französisch auffrischt:
Wahrscheinlich finden das die unter mir wohnenden Nachbarn jedoch nicht so toll und eine Mittänzerin im Kurs hat mir erzählt, daß ganz in der Nähe, in der Turnhalle eines Vereins, Freitagabend Zumbastunden stattfinden, an denen man mit 5 EUR teilnehmen kann, ohne in den Verein eintreten zu müssen. Jetzt überlege ich, ob ich mir das mal anschaue. Eigentlich hatte ich mich für Freitagabend für einen ausgebuchten Singekurs auf die Warteliste setzen lassen, aber aus diesem Kurs will anscheinend niemand abspringen.
Und so ganz nebenbei arbeite ich ebenfalls an einem neuen Blog, auf welches ich früher oder später umzuziehen gedenke, da es mir hier auf Twoday.net langsam suspekt wird. Wenn eine Community keine neuen Mitglieder mehr aufnimmt, ist das immer ein schlechtes Zeichen, nach meiner bisherigen Net-Erfahrung. Ich habe zwar nicht das Gefühl, daß hier plötzlich die Seite abgeschaltet wird, aber es scheint doch irgendwie nach dem Muster zu laufen: "Der Letzte macht das Licht aus!". Und ehrlich: ich möchte dieser, bzw. diese Letzte nicht sein.
Jedenfalls bin ich gerade so beschäftigt, daß kaum für etwas anderes Zeit bleibt. Nicht einmal zum Bücherlesen komme ich mehr, das wird aber hoffentlich wieder anders, wenn ich mit den Briefen durch bin.
nicht viel schreibe, so liegt dies daran, daß es viel zu tun gibt, bzw. gäbe, nämlich Dokumente scannen, Papierkram ordnen, Steuererklärungen machen, das Tagebuch meines Urgroßvaters, jede Menge erfreulicher und unerfreulicher Korrespondenz, Geburtstage, demnächst wieder Arzttermine und natürlich Zumba immer mit höchster Priorität. Aber die Wahrheit ist: Ich liege gerade mit Scrabble-Fieber höchsten Grades danieder, seit ich herausgefunden habe, daß man Scrabble auch gegen den Computer spielen kann. Das ist zwar ein besonders schwieriger Gegner, weil er mir zum Beispiel jedes gebräuchliche englischsprachige Wort verbietet, selbst aber durchaus mal eines legt, und weil er manchmal die seltsamsten Worte in Sekundenschnelle aus den finstersten Tiefen seines elektronischen Wortgedächtnisses kramt, aber irgendwie sehe ich das als Herausforderung (Mein Widder-Mond liebt Herausforderungen!) und man kann sich prima dabei aufregen. Keine Sorge, das geht wieder vorbei. Heilmittelvorschläge werden aber trotzdem gerne entgegengenommen. Witzigerweise habe ich jedoch sogar das Gefühl, daß ich mir mit Scrabble die Tanzschritte der Zumba-Choreografien besser merken kann, von daher scheint es nicht unbedingt schädlich zu sein.
Die Glossybox kam heute bereits mit der äußeren Verpackung in völlig anderem Design daher, nämlich in knalligem Pink. Die Box selbst ist etwas kleiner als sonst und wird dem Namen Popart-Edition gerecht. Ich gestehe, ich bin kein großer Popart-Freund, dennoch hat es mir Spaß gemacht, diese kunterbunte Box auszupacken, zumal auch der Inhalt 'knallig' und überraschend ausfiel, und das Design der Box finde ich trotzdem gelungen. Gleich als erstes sorgte eine Fullsize-Mascara von So Susan Cosmetics für einen positiven Eindruck. Nicht nur, daß sie zu meinem Namen passt, sie trennt die Wimpern sehr gut und klumpt nicht, Volumen gibt sie allerdings auch nicht. Dafür gibt es im Flyer einen extra Tipp: Die Wimpern vorher abpudern, so wirken sie nach dem Auftragen fülliger. Jedenfalls dennoch für mich zu gebrauchen, obwohl mir die Mascara von benefit, die es nur in Probengröße vor einiger Zeit gab, besser gefiel. Ebenfalls erfreulich ist der Lip Gloss von Lavera. Nicht nur, daß ich Lavera-Produkte sowieso mag, da sie neben natürlichen Inhaltsstoffen trotzdem gute 'Gebrauchseigenschaften' aufweisen, was bei anderen Marken nicht immer der Fall ist, auch der Farbton "Delicious Peach' ist perfekt. Nur hätte mir ein Lippenstift besser gefallen, weil die Haare nicht darin hängen bleiben und ich Lippenstift deshalb lieber trage. In einer meiner ersten Boxen, vielleicht war es sogar die allererste, war mal ein Lippenstift von être belle cosmetics in einem für den Alltag perfekten Nude-Ton - diesen habe ich inzwischen fast aufgebraucht.
Zur knalligen Box passend war außerdem eine kleine Tube Handcreme Vanilla-Pistachio von Figs & Rouge enthalten, deren bunte Tuben ich ja generell ansprechend finde, und die bei mir schnell einen Kaufreflex auslösen. Mit Sheabutter und ohne Mineralöle zieht die Creme, die sich mehr wie ein Gel auf der Haut anfühlt, sehr gut ein und hinterläßt einen Duft von - hm, nach irgendeinem Gebäck, vielleicht Käsekuchen, aber lecker und angenehm. Und so ein kleines Tübchen ist praktisch für die Handtasche.
Das größte Stück in der Box war diesmal eindeutig die Retuschierende Dekolleté Creme von aldo Vandini mit Diamantenstaub. Allerdings enthält sie nicht nur Diamantenstaub, sondern auch Aluminium und Silikone. Doch da man solch eine Schimmercreme, ja nicht täglich, überall und in riesigen Mengen aufträgt, stört es mich hier nicht stark. Das letzte Stück in der Box ist ein winziger Tiegel Augencreme von benefit, zwar mit Silikonen, aber ich teste trotzdem gerne mal, ob die wirklich gegen Augenringe hilft. Von der benötigten Testumgebung ist bei mir genug da.
Diese Box war wirklich eine der seltenen Ausgaben, die dem entspricht, wie ich mir eine gelungene Box vorstelle. Natürlich war sie nicht perfekt, wie zum Beispiel Lipgloss statt Lippenstift, aber von einer Überraschungsbox kann man auch nicht erwarten, daß der Inhalt perfekt ausfällt, denn dies würde schon an ein Wunder grenzen. Dennoch war kein Produkt dabei, das bei mir Gähnen auslöst oder welches ich nicht einmal testen möchte. Ja, ich hatte sogar irgendwie heimlich den Eindruck, als sei diese Box tatsächlich individuell für mich zusammengestellt worden. So macht die Glossybox Spaß!
Meine Träume verwöhnen mich gerade ziemlich, vielleicht habe ich das nötig. In der vorletzten Nacht habe ich ja noch gearbeitet, allerdings war es sehr entspannt. Der Chef rief mich zu sich ins Büro, um mit mir zu reden, schenkte mir Süßigkeiten und Schmuck und war sehr besorgt darum, daß es mir gut geht. Danach ging ich mit einem Kollegen vor das Haus, wo wir plötzlich auf das Meer schauten. Es war bewegt, aber nicht stürmisch. Die Wellenberge mit ihren Gletscherkronen aus Schaum wurden von den Wolkengebirgen am Horizont fortgesetzt, über welche Sturmvögel hinwegzogen. Eine Sinfonie aus Licht und Schatten belebte mich in jedem Moment neu und ich genoß die salzige Luft mit Poren, Nase und Zunge. Sofort beschloß ich, mich nach rechts wendend, einen Strandspaziergang zu machen, wobei ich mich aber zu weit ans Wasser wagte, denn eine Welle rollte heran und umnässte meine Füße. Lachend sprang ich einige Meter zurück auf einen gepflasternen Weg, auf welchem Omnibusse fuhren. Doch auch über diesen Weg und um die Räder der fahrenden Busse herum schwappte das Wasser und spritzte in Fontänen hoch. Seltsam, daß sie diesen Weg so dicht am Wasser gebaut haben.
In der letzten Nacht hatte ich dann Urlaub und befand mich in einer Art Wellness-Hotel. Vielleicht sowas wie die Therme, die sie in das Dorf meiner Großeltern gebaut haben, welches sich nun Kurort nennen darf. Zuerst lag ich in einer Schwimmhalle am Rande eines Wasserbeckens halb im angenehm temperierten Wasser. Ich hatte die ganze Schwimmhalle für mich allein, kein anderer Mensch war dort. Mich überkam immer wieder die Lust, mich in das klare Wasser zu stürzen und darin zu gleiten, daß ich es nicht tat, könnte daran gelegen haben, daß ich einen Obstteller in der Hand hielt. Schließlich verließ ich die Schwimmhalle und wurde an der Rezeption des Hotels über buchbare Anwendungen informiert. Unter anderem legte man mir nahe, Fußmassage mit Fußpflege machen zu lassen, da ich doch die Füße eines Stadtmenschen hätte. Was bitte sind die Füße eines Stadtmenschen? Doch ich denke mir, kann ja nicht schaden, also warum nicht. Wieder angekleidet trat ich nun in die ausgedehnte Parkanlage des Hotels, wo endlich auch andere Hotelgäste zu finden waren, die in kleinen Gruppen, wahrscheinlich für anstehende Ausflüge, zusammentrafen. Der Hotelpark war ausnehmend hübsch angelegt, mit verschiedenen antik anmutenden Gärten, sowie kleinen weißen Tempeln. Das Hotelpersonal war sehr freundlich und zuvorkommend, allerdings wurde es auch streng ausgebildet, denn durch Zufall bekam ich mit, wie ein Mitarbeiter an der Rezeption mit Affirmationen beschallt wurde, die ihm sagten: "Ich schlage das Telefonbuch auf wie ein richtiger Mann." Was immer man darunter zu verstehen hat. Zwischendurch wachte ich auf, schlief aber wieder ein und befand mich erneut in diesem Hotel, wo ich noch eine große Bibliothek mit gemütlichen Ohrensesseln und dahinter mit Matten ausgelegte Räume für Turn- und Gymnastikkurse fand.