Alien
Es ist eine neuere Version von  AlienInsideTwoday  verfügbar!  Aktualisieren  Jetzt nicht!
© 2018-2022 NeonWilderness

Donnerstag, 20. November 2014

Glossybox November 2014 - Elegant Classics Edition

Die November-Glossybox ist diesmal wieder ziemlich gemischt und nicht schlecht, aber doch ein klitzekleines bißchen enttäuschend. Über den Teeez Head over Heels-Nagellack habe ich mich zuerst gefreut, da er auch so toll eingepackt ist, aber irgendwie habe ich mit Vintage Taupe die (fast) doofste Farbe abgegriffen. Lieber wären mir Petrol Cravings oder auch Purple Haze gewesen. Den Colorluxe Powder Blush von Nicka K New York brauche ich eigentlich nicht, da ich erst mit der August-Box einen Blush erhalten habe. Dieser war zwar kaputt und zerbröselt, wurde aber von mir in eine Dose gerettet. Dieser hier ist nun schon in einer Dose und zumindest dieselbe gefällt mir gut, auch mit dem kleinen Spiegel oben auf. Ich hoffe, sie ist wiederverwendbar. Ganz ok ist auch der Baby Skin Pore Minimizer von Maybelline New York, sowie der Eye Pencil in Schwarz mit dem Namen "Goodbye Moon" von Lollipops Paris. Hab zwar schon einige, aber gut, kann man immer gebrauchen.
Wenn ich allerdings in der Glossybox ein Haarpflegeprodukt sehe, bekomme ich schon immer einen leichten Herzkaspar, weil ich sofort mit Silikonen rechne und auch diesmal behielt ich wieder recht. Das Style Sign Glamour Whip-Mousse von Goldwell enthält Silikone. Ehrlich, es gibt kaum noch Haarpflegeprodukte, in denen man keine findet und dabei ist das nur etwas für Personen mit riesigen krausen Mähnen. Bei allen anderen macht es die Haare einfach nur grottenhäßlich platt und stumpf (ich weiß, wovon ich rede), deshalb verstehe ich gar nicht, wieso die Leute das überhaupt kaufen. Aber verkaufen muß es sich ja, sonst würden sie es nicht überall hineintun. In meiner Umgebung kenne ich allerdings niemanden mit riesigen krausen Mähnen. Es bleibt mir ein Rätsel.
Als Gimmicks waren eine Leseprobe von "Plötzlich Fee" und eine Parfumprobe "Ma Vie" pour femme von Hugo Boss enthalten. Das Parfum gefällt mir recht gut es ist sehr herb und frisch, fast wie ein Männerduft, aber ich mag sowas.

Glossybox November 2014

Dienstag, 18. November 2014

Adventslicht und Geselligkeit

Kaum zu glauben, daß mein Bruder im nächsten Jahr 60 Jahre alt wird! Manchmal möchte man nur den Kopf schütteln, wie schnell die Zeit rennt. Noch hat er jetzt ein Jahr Schonfrist, aber auf der Geburtstagsfeier gab es schon die diversen Meldungen gewisser Kategorie, die ab einem bestimmten Alter beginnen, ab welchem sich die Geburtstagsgesellschaft Mann für Mann dezimiert. Ein Bandmitglied, gerade erst in Rente gegangen, ist ganz plötzlich verstorben. Kam ins Krankenhaus und war drei Tage später tot. Ein anderer Bekannter, den wir sonst auf den Parties treffen, hatte einen Schlaganfall. Mein Bruder ist glücklicherweise fit und hat sogar mehrere Kilo abgespeckt. Da er für einen Auftritt "anständige Bühnenbekleidung" brauchte, half ihm seine Freundin ein schwarzes Sakko und zwei Hemden, weiß und schwarz, von Harald Glööckler über. Und er sieht richtig heiß in den Sachen aus, die wie angegossen sitzen. Ich habe die Bilder vom Auftritt gesehen und ihn gar nicht erkannt, sondern dachte nur "Wer ist denn dieser gutaussehende Mann dort?" Laut fragte ich: "Wer ist das denn da?" und plötzlich wurde mir klar - upps, das ist ja mein Bruder! Hier sieht man mal, wieviel ein gut sitzendes und hochwertig gearbeitetes Sakko bewirken kann.

Gleich am nächsten Tag eine Verabredung zum Spazierengehen und Kaffeehausbesuch. Bei dieser Gelegenheit holte ich mir etwas Tannengrün, da der erste Advent ja ebenfalls näher rückt. Doch diesmal gibt es keinen Adventskranz, weder gebastelt noch gekauft, sondern ein halbgebasteltes Adventslicht. Halbgebastelt, weil es ein Glasbehältnis von Leonardo ist, welches man mit Deko befüllen kann. Ich habe etwas von der Tanne und etwas Adventskranzdeko lose hineingetan. Hat immerhin den Vorteil, daß nichts nadelt und kein Wachs auf den Tisch läuft. Duften tut die Tanne sowieso nicht, wie bereits beim letzten oder vorletzten Adventskranz. Da fragt man sich, ob sie nun schon Tannen ohne Duft züchten wie auch Pfirsiche ohne Duft. Ich stelle mir vor, wie es irgendwann, in nicht all zu langer Zukunft, Duftmuseen gibt, in denen man die Düfte von früher erschnuppern kann. "Und hier, Kinder, könnt ihr riechen, wie früher ein Pfirsich gerochen hat, und das hier war damals der Duft einer reifen Birne! Geht ruhig näher heran und nehmt eine Nase voll saubere Luft aus dem Spezialspender zwischendurch!"

Da ich ziemlich viel unterwegs und beschäftigt gewesen bin, störte es mich gar nicht, daß Twoday.net so lange down war. Aber am dritten Tag stellte ich dann doch Vermutungen darüber an, ob dies die Abschaltung gewesen ist und Twoday.net nicht mehr wiederbelebt wird. Es hätte mich jedoch nicht aus den Socken gehauen, denn ich bin ja gut vorbereitet.

Adventslicht

Donnerstag, 13. November 2014

Model für Sofakissen

Ich weiß nicht, wo ich bin und warum ich dies tue, aber ich habe den Auftrag erhalten, für eine kleine Privatgesellschaft zu modeln. Zwar habe ich noch nie gemodelt und will auch kein Model werden, aber trotzdem ist dieser Auftrag aus irgendwelchen Gründen für meine Zukunft entscheidend, so daß ich eigentlich nicht wirklich eine Wahl habe. Ich bin ziemlich nervös, weil ich gar nicht so richtig weiß, wie ich modeln soll. Soll ich einer privaten Runde angemessen ganz locker sein und lächeln? Oder soll ich wie so ein Topfmodel alles sehr ernst nehmen? Niemand sagt mir etwas! Schließlich kommt doch noch ein junges, schwarzhaariges Mädchen und gibt mir die knappe Anweisung, daß meine Sachen, die ich tragen werde, im ältesten Warte- und Umkleidezimmer gegenüber am dritten Haken von der Wand aus hängen und weiß sind. Außerdem sollen meine Haare zusammengebunden werden. In der Saalwand gegenüber befindet sich eine Tür, welche zu einem Wartebereich führt, der aus mehreren Zimmern besteht. Ich verstehe das "älteste" ganz selbstverständlich als das hinterste Zimmer und nicke. Doch als ich hineinsehe, finde ich keine Klamotten. Auch in dem zweiten Zimmer daneben ist bis auf sitzende und wartende Leute nichts zu sehen. Das dritte Zimmer sieht etwas anders aus, nicht mehr wie eine Turnhallenumkleide, sondern mehr wie der Wartebereich eines Arztes. Es führen mehrere Türen hinaus und ich weiß nicht mehr, durch welche ich gekommen bin. Als ich wieder hinaustrete, stehe ich in einem riesigen Treppenhaus mit vielen Aufgängen und Türen und habe mich verlaufen. Na prima! Und wie finde ich jetzt zurück? Ich beschließe, zuerst einmal zum Hauptfoyer hinabzusteigen, denn dort müßte ich einen Überblick bekommen können, wohin all die Treppen und Türen führen. Ich gehe also eine breite Treppe hinab, die in eine recht dunkle Halle führt. Die Gegenstände darin sind in der Dunkelheit nur schemenhaft zu erkennen, nur an der Theke der Rezeption brennt eine Funzel von Licht. Der Portier dahinter schaut mich durch seine Brille fragend an. Doch ich weiß irgendwie nicht, was ich sagen oder fragen soll, weshalb ich einfach kehrt mache und die Treppe wieder hinauflaufe. Währenddessen ertönt eine Lautsprecherdurchsage: "Ein weißer Pullover, bzw. ein weißes Ensemble wird vermißt. Bitte da und dort abgeben!" So langsam dämmert es mir, daß dieses schwarzhaarige Mädchen mich wohl aus Neid oder Mißgunst in die Irre geführt hat. Indes bin ich viel zu sehr mit der Orientierung beschäftigt, als daß ich sauer deshalb sein kann. Und ich wundere mich ein wenig, warum man mich selbst nicht vermißt, sondern nur die Kleidung. Schließlich stehe ich etwas verloren in einer großen Halle, als Tine Wittler (erkannt habe ich sie allerdings erst nach dem Aufwachen) neben mich tritt, die Ruhe selbst, und einen Stapel Klamotten vor mich hinlegt. Anscheinend sind es die, die ich tragen soll. Sie sind gar nicht reinweiß, wie ich erst dachte, sondern in einem Elfenbeinton mit blauen Streublümchen und grünen Blättern darauf. Sie gibt mir jetzt exakte Anweisungen. Meine Wimpern sollen grün sein. "Aber das paßt doch gar nicht" begehre ich auf, doch natürlich ist meine Meinung nicht gefragt, das ist mir bereits klar - ich bin nur das Model. Meine Haare soll ich offen tragen. Ich frage noch einmal nach, denn zuerst hieß es ja zusammengebunden. Doch Tine Wittler schüttelt den Kopf. Anscheinend war das ebenfalls eine Falschinformation und ich bin ganz zufrieden, denn offen gefällt es mir besser. Außerdem hat sie etwas erwähnt, das blau sein soll, ich habe aber nicht gehört, was genau, deshalb frage ich auch deshalb nach und dann erwache ich.

Dienstag, 11. November 2014

Kochzauberbox, die Zweite (KW 45)

Am Freitag ist die zweite Kochzauberbox gekommen und diesmal war ich mit dem Inhalt weniger zufrieden. Daß der Salat nicht ganz so frisch gewesen ist wie in der ersten Box war da nur das geringere Übel. Ich habe überlegt, ob das vielleicht so ist, weil ich den Freitag als Liefertag hatte. Vielleicht sind ja die Mittwochsboxen generell frischer. Das werde ich im Hinterkopf behalten.
Als Gerichte gab es:
Lachsburger mit Wasabisoße und Röstzwiebeln
Zitrushähnchen vom Blech mit Kartoffeln, Möhren und Peperoni
Chili sin Carne mit Auberginen und Harissa
sowie als 'Gratis'-Zugabe Cremige Guacamole mit Rohkost.
Außerdem war auch diesmal eine Fitforfun-Zeitschrift enthalten, ich habe allerdings noch nicht einmal die letzte Ausgabe gelesen.

Von diesen drei Gerichten hat mir nur eines wirklich geschmeckt und war auch von der Menge ausreichend, nämlich das Chili sin Carne. Dieses wurde mit Sojagranulat gemacht und war wunderbar. Die Erfahrung, so etwas ohne Hackfleisch zu machen, fand ich mal ganz interessant, denn von allein hätte ich mir sicher kein Sojagranulat gekauft. Doch ich muß sagen, ein Unterschied ist kaum zu bemerken und ich werde mir auf jeden Fall nun ebenfalls Sojagranulat besorgen und dann und wann als Ersatz benutzen, um den Fleischkonsum etwas zu verringern.
Doch nun zu den anderen zwei Trauerspielen (die 'Gratis'-Zugabe finde ich einen Witz und keinerswegs gratis, wenn man von einem oder mehreren Gerichten nur einmal essen kann):
Der Lachsburger war zwar nett gemeint und von der Idee des Burgers an sich durchaus nicht schlecht, aber wenn man so etwas dann in zwei wirklich eklige Industriebrötchenhälften pappt, hat man davon überhaupt nichts. Die Brötchen waren vier abgepackte Burgerbrötchen aus dem Supermarkt, ekelhaft trocken und süß, von den seltsamen Inhaltsstoffen, wie zum Beispiel Ethylalkohol mal ganz abgesehen. Trotzdem war ich schließlich froh, daß es vier Brötchen waren, denn das Rezept beruhte nur auf zwei Burgern, doch von zwei Burgern hätte ich nicht zweimal gegessen, sonst wäre ich nicht satt geworden. Blöderweise war der Lachs aber nur für zwei Burger, so daß ich vier Mini-Bulettchen machte, die in den Brötchen ganz verschwanden und alles großzügig mit Salat auffüllte. Salat war glücklicherweise mehr als genug vorhanden. Aber letzten Endes kaute ich auf trockenen, süßen Brötchen mit viel Rucola- und Romanasalat und einem Krümel Lachsburger.

Beim Zitrushähnchen hingegen waren auf dem Rezeptbild eindeutig vier Hähnchenschenkel zu sehen, doch in der Box waren nur vier Hähnchenflügel. Nun mag es Leute geben, die Hähnchenschenkel nicht von Hähnchenflügeln unterscheiden können, aber ich sah das sofort und hoffte, daß wenigstens das "Zubehör" großzügiger bemessen wäre. Doch denkste - zu diesem Rezept gehörten noch fünf winzige Kartöffelchen, Drillinge, so klein, daß man sie nicht einmal schälen kann, weil sonst nichts mehr übrig bleibt, drei Möhrchen und eine Packung Peperoni. Das alles sah verteilt auf dem Blech zwar viel aus, doch die Hälfte davon auf dem Teller war fast gar nichts. Nun kann ich sehr schlechte Laune bekommen, wenn ich nicht richtig satt werde. Ich kann zwar sehr gut hungern, stundenlang, das macht mir gar nichts, aber wenn ich dann esse, muß ich auch dabei satt werden können. Also blieb mir nichts anderes übrig, als das ganze Blech an einem Abend zu verputzen. Ich komme mir dafür noch jetzt verdammt verfressen vor, aber ehrlich mal - sind vier Hähnchenflügelchen, wo fast kein Fleisch dran ist, fünf winzige Kartöffelchen, drei Möhren und eine Packung Peperoni zuviel für eine Person? So etwas reicht doch niemals für zwei Personen, oder? ODER?

Montag, 10. November 2014

Charlottenburg

Weil ich in der letzten Woche in Charlottenburg zu tun hatte, wollte ich bei dieser seltenen Gelegenheit auf den Spuren der preußischen Königin wandeln. Und auch hier ist es nicht anders als überall in Berlin - es wird saniert. Da gucken sogar die Königlichen Hoheiten dumm aus der Wäsche:

Charlottenburg 1

Charlottenburg 2

Charlottenburg 3

Mein Weg führte mich am Mausoleum vorbei. Das Wort Mausoleum kommt übrigens nicht von mausetot, obwohl die, die darin liegen, es sind. Das bringt mich wiederum zu der Frage, warum es nicht spinnentot, hasentot, fliegentot oder was weiß ich heißt. Mein Vermutung geht dahin, daß der Maus einfach kein störendes End-'e' anhängt, welches ein weiteres 'e' ziemlich witzlos machen würde. Ich schlenderte über die Luiseninsel, am Belvedere vorbei und um den Karpfenteich herum, wo ich auf einer Brücke die Enten beobachtete, welche dort herumstolzierten, als seien sie selbst die Majestäten des Schlosses. Während dieses beschaulichen Momentes störte mich ein ohrenbetäubendes heiseres Kreischen von oben und ich fragte mich empört, welcher Vogel es hier wagt, so einen Lärm zu veranstalten. Da glitt auch schon mit hungrigem Sabbern elegantem Kreisen ein Reiher herab und ließ sich mitten im Karpfenteich nieder. War ja klar, daß sobald ich dort bin, ebenfalls gleich ein Reiher auftauchen muß.

Charlottenburg 5

Charlottenburg 6

Charlottenburg 4

Charlottenburg 7

Charlottenburg 8

Ein besonderes Highlight des Tages sollte jedoch die Rückfahrt werden. Eine Fahrt von meiner Heimat aus bis nach Charlottenburg dauert genau 45 Minuten mit dem Bus. Und ich muß ehrlich sagen, daß ich lieber 4 Stunden mit der Deutschen Bahn unterwegs bin als 45 Minuten in einem Bus durch Berlin. Auf der Hinfahrt ging es, weil ich einen Sitzplatz hatte, ich wunderte mich aber trotzdem schon über die vielen Fahrgäste mitten am Tag. Auf der Rückfahrt hatte ich erstmal nur einen Sardinenstehplatz und bekam durch die Gespräche mit, daß die S-Bahn nicht fährt. Ach ja, der Bahnstreik, der war völlig an mir vorbeigegangen und mir bisher nur in theoretischer Weise bekannt. Ich hoffe doch sehr für die Charlottenburger, daß der Bus sonst leerer ist. Die arme Busfahrerin drehte irgendwann komplett durch als sie bei jedem Halt erneut sagen mußte, daß die Leute nicht in der Tür stehenbleiben sollen, weil der Bus sonst nicht losfahren kann, und brüllte schließlich ins Mikrophon: "Wenn ick das hier noch einmal sagen muß, dann mach ick nicht mehr weiter! Dann bleib ick hier stehen, bis ick Feierabend habe!"

Die Sardinenstehplätze neben mir hatten mehrere Halbwüchsige inne, die sich die Zeit damit vertrieben, daß einer den anderen von einem Ebookreader 'Deine Mutter'-Witze vorlas. Das ging dann während der halben Fahrt lang so: "Deine Mutter ist so dumm, daß sie sich in einem leeren Zimmer verläuft. Deine Mutter sammelt häßliche Kinder. Deine Mutter sitzt bei Aldi unter der Kasse und piepst. Deine Mutter ist so hässlich, wenn sie aus dem Fenster guckt, wird sie verhaftet. Deine Mutter ist so arm, dass die Enten im Park sie mit Brot bewerfen." usw. usf. Ich machte zwischendurch meine Augen zu und wünschte mir, ich könnte meine Ohren zuklappen.

Nach ungefähr der Hälfte der Fahrt ergatterte ich einen Sitzplatz in einem Viererabteil. Eine ältere Dame mit Kopfhörern platzierte sich schräg gegenüber und neben mir ein junges Mädchen, anscheinend mit ausländischen Wurzeln, wie ich aus den weiteren Vorgängen erfuhr. Sie unterhielt sich angeregt mit einem jungen deutschen Mann, der sie eifrig überreden wollte, eine Petition zu unterschreiben, die er auf seine Homepage gestellt hatte. Aus dem, was ich gezwungenermaßen so mitbekam, schloß ich, daß es wohl um Migration gehen müsse, denn der junge Mann behauptete, fast gekotzt zu haben, als er da und dort ein Kopftuch gesehen habe und war sehr leidenschaftlich in seiner Überzeugungsarbeit. Das junge Mädchen erklärte freimütig, daß sie an keinen Gott glaube und auch nicht an Allah oder sonst wen. Doch das interessierte den jungen Mann nicht. "Darum geht es nicht, Mäuschen! Das ist Religion, es geht aber um Politik!" Die junge Frau schien leicht verärgert darüber, daß ihr Themawechsel nicht aufgegriffen wurde und wiederholte noch einmal nachdrücklicher ihre Anschauungen, worauf die Diskussion heftiger und leidenschaftlicher wurde. Schließlich mischte sich die ältere Dame ein und sagte: "Da hat jeder seine eigenen Ansichten drüber!" Und schien es für eine gute Gelegenheit zu halten, ihre Ansichten selbst kundzutun: "Für mich ist das eine Art Ruhepol." Nun entspann sich eine angeregte Unterhaltung zwischen der jungen Frau und der älteren Dame, während sich der junge Mann zum Ausgang verdrückte. Das Mädchen erzählte, wie toll sie Kirchen finde und daß sie letztens mal in einer gewesen sei. Der Pastor habe so schön geredet, da habe sie echt Pipi in den Augen gehabt. Und ich hatte Pipi in den Augen, als ich endlich mein Ziel erreicht hatte und den Bus verlassen durfte. So viel Enge und Informationsüberschuß bin ich ehrlich nicht mehr gewöhnt.

Freitag, 7. November 2014

Die Themse im Klo

Bei meinem Ausflug nach Charlottenburg kam ich an einem Ladengeschäft vorbei, in dessen Schaufenstern altertümliche Toilettenarmaturen ausgestellt sind, unter anderem dieses famose Modell, welches aussieht, als hätte man es geradewegs aus dem Schloß stibitzt. Auf dem Spülkasten steht übrigens der Schriftzug "Themse". Ich finde ja, wenn Themse draufsteht, sollte auch Themsewasser drin sein.

Altes Klo

Donnerstag, 6. November 2014

Herbst in Charlottenburg

Charlottenburg im Herbst 2

Charlottenburg im Herbst 1

Charlottenburg im Herbst 3

Ein Bericht über meinen 'geschäftlichen' Ausflug nach Charlottenburg folgt.

Biobox November 2014

Die Biobox Food &Drink im November ist für meinen Geschmack etwas dürftig geraten, was wahrscheinlich daran liegt, daß das Hauptprodukt eine Ölmischung ist, die ich etwas überflüssig finde. Die Ölmischung aus Leinöl, Borretschöl, Kürbiskernöl und Schwarzkümmelöl von Bio Planète ist wohl als Nahrungsergänzungsmittel gedacht, aber da ich regelmäßig frisches Leinöl aus dem Spreewald besorge und esse, für mich unnötig. Ich weiß gar nicht, ob man das Zeug auch für Salate oder zum Kochen nehmen kann, weil ich noch nicht probiert habe, wie diese Ölmischung schmeckt.
Der Spätburgunder Rotwein ist ok, denn daraus kann ich mir als Weinbanause wieder leckeren Glühwein machen, um mich innerlich zu wärmen, wenn es mich (so wie gerade) nur noch fröstelt. Das Orangeat von Lecker's kommt ebenfalls ganz gelegen, da ich schon lange mal ausprobieren wollte, einen Christstollen selbst zu backen. Die Rum-Praliné-Schokolade von Naturata ist ganz nett, da ich seit Monaten keine Schokolade mehr gegessen habe. Die Orangenflöckchen-Gewürz-Blüten-Zucker-Mischung von Sonnentor ist für Desserts sicher mal etwas anderes. Und natürlich fehlt auch diesmal nicht die obligatorische Teepackung, aber es ist erneut so eine Yogitee-Mischung, in der alles zusammengehauen wurde, nämlich Pfefferminze, schwarzer Tee, Ingwer und Schisandra. Ich bin kein besonderer Fan von diesen Mischungen und würde einen guten Grüntee vorziehen statt das zu kaufen. Andererseits habe ich sie noch nicht probiert, vielleicht schmeckt der Tee mir ja sogar. Sehr zuversichtlich bin ich allerdings nicht.

Biobox November 2015

Mittwoch, 5. November 2014

Dunkelheit

Die Dunkelheit geht mir jetzt schon auf den Zeiger und dabei hat die dunkle Jahreszeit doch gerade erst begonnen. Ab früh um 4 Uhr wache ich regelmäßig alle anderthalb Stunden auf, denke verwirrt 'Warum ist es denn so dunkel?' und muß erst mal auf die Uhr schauen, später denke ich mit jedem Aufwachen 'Ist ja immer noch so dunkel!' und schaue wieder ständig auf die Uhr. Irgendwann gegen 8 bis 9 Uhr denke ich 'Wieso wird es einfach nicht hell?' und nachmittags um halb 5 Uhr denke ich dann 'Es ist ja schon wieder dunkel draußen!'. Nicht daß dies bahnbrechende neue Erkenntnisse wären, aber irgendwie verwirrt und nervt es mich in diesem Jahr mehr als ich es sonst gewohnt bin. Was soll das erst in den nächsten zwei bis drei Monaten werden? Eigentlich hatte ich ja vor, die Fensterwand meines Westzimmers in sonnengelb zu streichen und jetzt ärgere ich mich, daß ich es nicht getan habe. Da müssen wohl stattdessen die Fingernägel herhalten und bunt werden. Blöd nur, daß mir Gelb nicht steht und mich noch blasser macht, sonst würde ich sie mir glatt als Farbtherapie sonnengelb lackieren.

Montag, 3. November 2014

Mein Job als Tänzerin

Mein Arbeitsplatz als Tänzerin ist tagsüber ein Büro, welches ich mir mit einer neuen und jungen Kollegin teile. An diesem Abend findet eine Bühnenaufführung/Premiere statt und ich bin nervös, denn ich habe viel zu wenig geübt und das Gefühl, die Choreografie gar nicht richtig drauf zu haben - wenn ich versuche, mich zu erinnern, fällt sie mir nicht ein. Auf jeden Fall sollte ich mich jetzt nochmal sehr intensiv damit befassen. Doch statt dessen schäkere ich mit dem farbigen Kostümmeister, dessen Aufgabe es ist, uns einzukleiden. Er gibt mir ein Paket mit mehreren Strümpfen, die aber alle nur für das rechte Bein sind, wie ich feststelle, als ich mir einen über den anderen gezogen habe. Ich beschwere mich und jemand bringt mir die Strümpfe für das linke Bein. Meine junge Kollegin hat ebenfalls eine Kostüm erhalten und ist freudig erregt, weil es sich um ihren ersten Auftritt handelt und sie, anders als ich, nur eine kleine Rolle hat, bei der sie nicht viel machen und sich nicht viel merken muß. Obwohl ich meine Choreografie üben sollte, unterhalte ich mich nun mit ihr, um als Ableiter für ihre Aufregung zu fungieren. Es treten weitere Verzögerungen und Zwischenfälle ein, doch irgendwann bin ich mitten drin in der Choreografie und auch in einem Schwimmbecken. Ich bin mir gar nicht mehr sicher, ob die Aufführung tatsächlich auf der Bühne stattfindet oder nicht eher so eine Art Wasserballett ist. Warum sonst sollte ich in einem Schwimmbecken üben? Sicher ist nur, daß es höchste Eisenbahn ist, denn die Aufführung steht kurz bevor. Noch immer bin ich unsicher und habe das Gefühl, alles vergessen zu haben. Doch während ich mich sammle und durch das Wasser gleite, fallen mir nach und nach die vorgesehenen Bewegungen wieder ein. Im Grunde läuft es darauf hinaus, sich so elegant wie möglich treiben zu lassen. Irgendwann, so fällt mir ein, kommt noch eine Rolle unter Wasser. Ich hoffe, ich kriege das hin und verpasse den richtigen Zeitpunkt nicht.

Donnerstag, 30. Oktober 2014

Berlin 1945

Ich fand einen sehr interessanten und ausführlichen Bericht über die Ereignisse in Berlin Frühjahr 1945, wo auch der Standort des Stellvertretenden Generalkommandos des III. Armeekorps erwähnt wird, also wahrscheinlich der meines Großvaters, nämlich der Hohenzollerndamm:

Der erste Kampfkommandant hieß General Reymann. Er erließ den grundsätzlichen Befehl für die Verteidigung Berlins, unterhielt einen Gefechtsstand im Stellvertretenden Generalkommando des III. Armeekorps am Hohenzollerndamm und besaß so gut wie keine Möglichkeit, jemals bis zum Führer in den Bunker vorzudringen.
Sehr aufschlußreich finde ich auch die genaue Beschreibung des damaligen Zuständigkeitswirrwarrs:

Der Kampfkommandant war zwar für den Ausbau der Verteidigungsanlagen zuständig, aber der Reichsverteidigungskommissar stellte die Arbeitskräfte, welche die Anlagen bauen sollten. Reymann meldete einen täglichen Mindestbedarf von 100 000 Arbeitern an. An guten Tagen brachten die Hauptamtsleiter von Goebbels 30 000 Menschen auf die Beine - aber damit noch nicht an den Arbeitsplatz.

Das Organisationschaos hatte bereits vor dem Angriff der Sowjets einen derartigen Grad erreicht, daß Spandauer und Pichelsdorfer den Befehl bekamen, in Karlshorst zu schippen, Bewohner von Tempelhof aber nach Spandau dirigiert wurden. Die Arbeiter waren den ganzen Tag über damit beschäftigt, an ihre Arbeitsstelle zu kommen, denn die öffentlichen Verkehrsmittel waren teilweise schon ausgefallen, und falls sie noch fahren konnten, blieben sie wegen der Luftangriffe stehen.

Zwei Volkssturmbataillone, die dem Kampfkommandanten Berlins unterstanden, waren im Gau Brandenburg zu Hause und gehörten daher zum Reich des in Potsdam residierenden Gauleiters Stürtz, der mit Goebbels in Fehde lebte. Stürtz zog die Bataillone kurzerhand aus dem Abschnitt heraus, wo sie bereits eingesetzt waren, und stellte sie der im Spreewald operierenden 9. Armee zur Verfügung. Er wollte Goebbels nur ärgern, der tatsächlich nicht in der Lage war, diese Bataillone wiederzubekommen.

Von Goebbels bedrängt, ohne Zugang zum Führerhauptquartier, suchte der Kampfkommandant Anschluß an eine höhere Kommandobehörde, doch weder OKW noch OKH wollten von ihm etwas wissen.

Dann erreichte Reymann, daß der Verteidigungsbereich' Berlin der Heeresgruppe Weichsel des Generalobersten Heinrici unterstellt wurde. Ausgestattet mit prächtigen Karten und Tabellen, meldete sich Reymann bei seinem neuen Oberbefehlshaber. Heinricis Stabschef überzeugte, sich durch einen Blick auf Reymanns Papiere, daß der General weder Waffen noch Soldaten zu bieten hatte, und tobte: "Diese Wahnsinnigen dort in Berlin sollen von mir aus im eigenen Saft schmoren." Unmißverständlich meinte er damit die Insassen des Führerbunkers.


Und hier ist der Standort noch genauer - der Hohenzollerndamm 150:

1936-37 vom Architekten Rudolf Klar Dienstgebäude für das Generalkommando des III. Armeekorps und für das Wehrbereichskommando III erbaut. Es gab zwei große Verwaltungsgebäude, ein Offiziersheim, eine Turnhalle, eine Reithalle, Pferdeställe, ein Mannschaftshaus, ein Wachgebäude und eine KfZ-Halle.

Doch eine Frage beschäftigt mich ganz besonders. Wenn mein Großvater die Befreiung von Berlin miterlebt hat, und das ist ziemlich sicher, da er im April/Mai 1945 dort gewesen ist, wenn auch nur im Arbeitsdienst, wieso schrieb er seine Erlebnisse dann erst ab der Gefangenschaft auf? Schließlich muß ja vorher auch sehr viel los gewesen sein und wenn er das Bedürfnis hatte, diese Ereignisse für andere festzuhalten, was sehr den Anschein hat, wäre ja die Zeit davor als Bericht ebenfalls äußerst interessant gewesen.
development