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Mittwoch, 29. Juni 2016

König Nagebart

In unserer Firma gehört es zum guten Ton, sich einen jüngeren Geliebten zu suchen und diesen mit allerlei Aufträgen herumzuschicken, welche stets eifrig von jenen ausgeführt werden. Ich gehöre allerdings zu denen, die keinen jüngeren Geliebten haben, und einige Kolleginnen wollen mir deshalb während einer Betriebsfeier unter die Arme greifen. Sie lesen mir von einer großen Übersicht, auf welcher alle Mitarbeiter inklusive eines Fähnchens, welches ihren Herkunftsstaat bezeichnet, aufgelistet sind, jene Namen vor, die noch frei sind und von denen sie meinen, daß Interesse an mir bestünde. Ihr Favorit ist dabei "König Nagebart", der aus einem Land namens "Ethienne" kommt. Allerdings wissen Insider, daß er eigentlich in Wahrheit aus Berlin stammt. Ich bin König Nagebart nicht abgeneigt, denn er ist mir selbst bereits als sehr ansprechend aufgefallen.

Montag, 27. Juni 2016

Das Kommunions-Seminar

In einem Laden kaufe ich mit meiner Bekannten vom Zumba zwei Haushaltsgeräte ein, die irgendetwas herstellen können. Gleichzeitig befinden wir uns auf dem Weg zu einem Kommunions-Seminar. Dazu wartet extra ein Bus auf uns, in den wir einsteigen und der uns zu einem Ort am Rande von Berlin bringt. Er biegt in eine dunkle, mittelalterlich anmutende Hofeinfahrt ein und hält dort. Doch zu den Seminarräumen müssen wir noch über den ausgedehnten Hof, der eigentlich ein Kirchplatz ist, laufen. Dabei passieren wir die Kirche, die etwas höher liegt, von einem Gitter umschlossen und von hohen alten Bäumen umstanden ist.

In meinen Armen trage ich meine Katze, die ganz ruhig schläft. Doch plötzlich wacht sie auf, sieht die Bäume und schlüpft mit einem spontanen Sprung aus meinen Armen, flitzt durch das Gitter hindurch und wie ein Eichhörnchen einen der Bäume hinauf. Der dicke Stamm gabelt sich in der Höhe in zwei dünnere Stämme und es macht den Anschein, als wolle sie auch noch auf einen der gegabelten Stämme klettern. Ich denke bei mir: "Na toll, will sie jetzt den ganzen Baum hinaufklettern? Dort kriege ich sie nicht mehr." Sie ist schon ein Stück den gegabelten Stamm hinaufgeflitzt, da passiert etwas. Sie bekommt Panik, vielleicht aus Angst vor ihrer eigenen Courage, und läßt sich aber zum Glück fallen, so daß ich sie aufsammeln kann. Sie sieht jetzt viel kleiner aus, wie eine kleine schwarze Eidechse, und schreit mit angstgeweiteten Augen, aber nicht wie eine Katze, sondern mehr wie ein Kind. Ich nehme sie wieder auf den Arm und sage ständig beruhigend: "Alles ist gut."

Die anderen inklusive C. sind schon weiter zum Seminarraum gegangen. Ich muß diesen nun selbst finden. Hinter der Kirche treffe ich auf ein sehr modernes Gebäude, einem Einkaufscenter ähnlich, mit vielen Glastüren und Gängen. Auf gut Glück gehe ich durch eine Glastür in einen Gang hinein und sehe in einem Zimmer eine Frau. Sie trägt eine Nonnentracht und eine Brille. Ich frage sie, wo das Kommunions-Seminar stattfindet und sie beschreibt mir den Weg. Etwas an ihrer Nonnentracht ist irgendwie anders als gewöhnlich. Ich bin aber so mit der Wegbeschreibung beschäftigt, daß ich nicht herausfinde, was der Unterschied ist. Vielleicht liegt es daran, daß sie mehr grau als schwarz ist und damit irgendwie lichter wirkt.

Auf der Suche nach dem Seminarraum will ich erst eine Rolltreppe hinauf, doch bemerke neben mir einen gläsernen Raum, in dem viele Leute sitzen, aber auch stehen. Vielleicht ist es ja schon dieser? Aufmerksam suche ich durch das Glas nach C. und sie sitzt tatsächlich an einem der Tische und schreibt fleißig mit. Na gut, dann bin ich wohl hier richtig. Ich quetsche mich also noch in den kleinen Raum, muß aber wie einige andere stehen bleiben, da es keinen Stuhl mehr gibt. Nur auf einem Schemel mit einer Tasche finde ich noch Platz, um meine eigene, schwere Tasche abzustellen. Nebenbei höre ich, wie der Seminarleiter über Häftlinge redet, was mich etwas wundert, aber ich kenne ja den Zusammenhang nicht. Ich beschließe jedoch, falls ich hier die ganze Zeit stehen muß, bald wieder zu gehen. Zum einen weil ich dazu keine Lust habe und zum anderen, weil es dann sowieso keinen Sinn für mich macht, da ich eh nichts mitbekomme.
Vielleicht bin ich schon gegangen, jedenfalls am Ende des Traumes bin ich damit beschäftigt, in kleinen Döschen wie in einem Labor irgendwelche Stoffe zusammenzurühren und finde, daß mir das ziemlich viel Spaß macht.

Freitag, 24. Juni 2016

In der Sonne

läßt es sich bei dieser Hitze wirklich am besten aushalten, zumal sie bei mir ja sowieso erst ab nachmittags herum kommt. Aber wenn ich im schattigen Zimmer bleibe, ist es kaum weniger warm, dafür drückender und ich werde immer ganz dumpf im Kopf. In der Sonne schwitze ich zwar mehr, aber ich fühle mich nicht dumpf und mit einem kalten Fußbad und Eis läßt es sich ertragen. Nur eine fette Spinne leistet mir nun Gesellschaft. Anscheinend hat sie sich erst hervor getraut, als die Tauben weg waren. Kluges Mädchen!
Ich bin jetzt sehr hellhörig der Taubenkommunikation gegenüber und fühle mich dabei ein bißchen wie ein Abhörspitzel. Wenn ich Taubenrufe wahrnehme, ist darauf auch oft das Fiepen von Taubenjungen aus dem Baum vor meinem Balkon zu hören. Ob es nur eines oder zwei sind, kann ich aber nicht feststellen. Dann klingt Flügelschlagen der Taube in Richtung des Fiepens herüber. Manchmal klingt aber auch ein Taubenruf aus einem Baum, dann ein Taubenruf aus einem zweiten Baum und schließlich ein Taubenruf aus einem dritten Baum und ich denke: "Hä? Wer ist das denn jetzt?"

Da man bei der Hitze ja nicht viel machen kann, hing ich wieder ein bißchen auf Youtube herum, allerdings weniger in Bezug auf Zumba als vielmehr auf Tiervideos. Das nachfolgende Video fand ich ziemlich erstaunlich, in dem Vogelkinder einem Geschwister helfen, und ich frage mich, ob die Vogeleltern ebenso so gehandelt hätten, hätten sie nur diesen einen Sprößling gehabt. Wenigstens ist das mal ein Tierfilm, der glücklich ausgegangen ist.



Aber auch dieses Video ist ziemlich bemerkenswert.

Donnerstag, 23. Juni 2016

Das Nest ist leer.

Als ich früh um vier Uhr einmal kurz ins Nest schaute, war das Taubenjunge noch da. Aber irgendwann am frühen Morgen muß es die Warterei satt gehabt und sich aus dem Staub gemacht haben. Um neun Uhr war das Nest leer. Das ging alles ziemlich schnell, viel schneller als bei Tauben angegeben. Aber vielleicht muß halt bei Wildtauben alles schneller gehen, selbst wenn sie noch nicht selbst picken können.
Am Vormittag machte ich erstmal den Balkon sauber. Jetzt brauche ich nur noch Blumen für den leeren Topf und habe wieder den Balkon ganz für mich alleine. Irgendwie hat es sich so eingeschliffen bei mir, daß ich beim Betreten des Balkons vorsichtig links um die Ecke schaue. Wenn ich dann den leeren Topf sehe, fällt mir erst ein, daß es keinen Grund mehr gibt, vorsichtig um die Ecke zu schauen. Während des Aufräumens bekam ich mit, wie eine Taube von einer Krähe gejagt wurde, nachdem es im Baum ziemlichen Rabbatz gab. Es könnte eine junge Taube gewesen sein. Tja, da draußen ist eben alles viel feindlicher als bei mir. Macht es gut Ptero & Dactylus und führt ein hoffentlich glückliches Taubenleben, auch wenn dieses oft gefährliich und aufregend ist. Vergeßt nur nicht das Reptil in euch, wenn es brenzlig wird!

Balkon

Mittwoch, 22. Juni 2016

Seifenblasen und Geplapper

Die im Nest verbliebene Taube haben die Eltern aber wirklich darben lassen. Den ganzen Tag kam niemand vorbei. Sie knabberte an den Fuchsien und fiepte schließlich mich an, als hätte ich Futter für sie. Aber sie ist ja noch nicht einmal in der Lage selbst zu picken. Deshalb mache ich mir auch Gedanken wegen des verschwundenen Geschwisters, denn wenn es tatsächlich geschafft hat, irgendwohin zu fliegen, braucht es trotzdem noch die Eltern, die es füttern. Bei den Amseln, las ich, soll das sogar funktionieren. Die finden ihre ausgebüxten Jungen auch über weitere Entfernungen und füttern sie dann am Boden weiter.
Gegen 17 Uhr schließlich ließ sich doch ein Elternteil zu einer kurzen Fütterung herab, war jedoch schnell wieder verschwunden. Schon doof, wenn man ganz alleine im Nest hockt, sogar nachts, Hunger hat und sich die Familie kaum mal blicken läßt. Zur Ablenkung pustete ich ihr ein paar Seifenblasen und redete mit ihr. Sie schaute mich aufmerksam an und bewegte immer den Schnabel, so als würde sie mein Reden nachahmen. Schließlich machte ich nur noch Bewegungen mit dem Mund, worauf sie mit dem Schnabel antwortete und so führten wir eine gepflegte Unterhaltung. Ich weiß allerdings nicht genau worüber. Irgendwann waren ihr wohl die Beine eingeschlafen. Deshalb stand sie auf und streckte ein Bein wie eine Balletttänzerin graziös nach hinten aus. So langsam, wenn diese gelben Flausen nach und nach alle ausfallen, sieht sie auch richtig hübsch aus. Erneut wurde außerdem ein kurzer Ausflug in die Fuchsien gemacht.

Eine Taube

sitzt allein im Nest und macht keine Anstalten, es zu verlassen. Von den Eltern ist seit gestern aber auch nichts mehr zu sehen. Ebenso wenig von der ungeduldigen Geschwistertaube. Gestern nahm ich mit beiden noch ein paar Filme auf. Zuerst filmte ich, wie die eine Taube immer weggenickt ist. Wenn sie beim Schlafen leicht ihren Schnabel öffnen, sehen sie ja ein bißchen aus wie Gonzo. Sie haben auch einen schönen weichen Airbag zum Schlafen. Danach wurde erneut ein Ausflug in die Fuchsien unternommen. Und zweimal war die Fütterung im Anmarsch, allerdings sind die Elterntauben wieder weggeflogen, weil ich mich gerade auf dem Balkon befand. Und dann diese vorwurfsvollen Blicke von oben herab, nach dem Motto: "Verschwinde endlich, damit wir unser Essen kriegen!"







Dienstag, 21. Juni 2016

Na sowas...

da sitzt doch plötzlich nur noch eine Taube im Nest! Dabei wäre es nach den theoretischen Angaben erst frühestens Ende Juni die Zeit, daß sie flügge werden, bei sechs Wochen sogar erst Mitte Juli. Da hat es wohl jemand sehr eilig gehabt. Ich hoffe zumindest, daß nichts anderes der Grund für das unerwartete Verschwinden ist.

Hier waren es noch zwei:

Taubennest12

Phantomschmetterling und Tauben

Anscheinend halluziniere ich wirklich manchmal kurz nach dem Aufwachen. Ich hatte das ja schon einmal mit einer Phantomspinne, in der letzten Nacht war es ein Schmetterling, allerdings gleich zweimal. Nachdem ich zehn Minuten lang beim Fernsehen eingenickt war, öffnete ich die Augen und sah einen Schmetterling genau in der Kante zwischen Decke und Wand sitzen. Dann schaute ich kurz weg und er war spurlos verschwunden und so ein Schmetterling ist ja nicht gerade klein. Danach schlief ich einige Stunden, wurde früh um fünf Uhr wach und sah den Schmetterling an der Decke herumflattern. Doch als ich kurz wegschaute war er erneut spurlos verschwunden. Ich suchte das ganze Zimmer ab ohne etwas zu finden. Das kann also nur zweimal eine Halluzination gewesen sein. Das finde ich ziemlich ungewöhnlich.

Bei den Tauben ist genau das eingetreten, was ich bereits befürchtete. Die eine Jungtaube lehnte sich beim Knabbern an den Fuchsien zu weit aus dem Fenster Nest und purzelte in den Fuchsientopf. Dort walzte sie sich bis zum anderen Ende, wo sie bemerkte, daß sie doch noch nicht fliegen kann und wieder zurückwalzte bis die Fuchsien alle platt waren. Zum Glück schaffte sie aber den kleinen Sprung zurück in das Nest. Am Abend aß ich Erdbeeren auf dem Balkon und schob mir jede rote Erdbeere schön langsam in den Mund. Da wurden die hungrigen Hälse immer länger! Allerdings nicht lange. Schließlich beschlossen sie, mich zu ignorieren.

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Sonntag, 19. Juni 2016

Cheap Thrills

Heute hatte ich mal wieder Gelegenheit, meine Energie anderweitig zu verschwenden und probierte drei neue Zumba-Choreos aus, die ich mir schon vor einiger Zeit ausgeguckt hatte und jetzt auch auf meine Pinnwand übernommen habe. Das Tanzen auf den Knien im mittleren Video ist etwas grenzwertig, da ich nicht einmal beim Yoga locker auf dem Teppich knien kann ohne blaue Flecken zu bekommen. Deshalb meide ich knien entweder oder benutze in Ausnahmen die Yogablöcke, was aber auch nicht so viel bringt. Wenn ich die Choreo öfter tanzen wollte, bräuchte ich wohl Knieschützer.





Taubenleben

So langsam sehen Ptero und Dactylus wirklich wie Vögel aus und bei Windstößen breiten sie sofort ihre Flügel aus, als würden sie bereits spüren, wie der Wind ihre Schwingen trägt. Sie wirken auch leicht ungeduldig, als würden sie es kaum erwarten können, selbst endlich wegzufliegen. Manchmal können sie aber auch kaum die Fütterung erwarten. Dann fiepen sie wie kleine Piepmätze, während die Elterntaube Geräusche macht, die klingen als würde sie aufstoßen. Vielleicht tut sie das auch, denn bei der Fütterung hängen ihr beide Bälger fast einschließlich des Kopfes gleichzeitig bis sonstwohin im Hals. Deep Throat ist gar nichts dagegen. Die Taubeneltern wirken dabei eher etwas angepisst und manchmal flattern sie so plötzlich wieder weg, um sich in Sicherheit zu bringen vor ihren aufdringlichen Jungen, daß heute zum Beispiel die Taube das eine Junge fast mit ihren Flügeln aus dem Nest geschubst hätte. Dieses konnte sich gerade noch rechtzeitig festklammern. Wenn die Eltern keine Lust haben, daß ihnen der Nachwuchs im Hals hängt, setzen sie sich in sicherer Entfernung irgendwo nieder und die Kleinen knabbern frustriert an meinen Fuchsien herum. Eines wäre dann auch fast noch in die Fuchsien gefallen, weil es schon so weit aus dem Nest marschiert war, daß es nur noch auf ein paar Zweigen hing.

Ich zeigte ihnen heute Puschel und sofort mutierten sie wieder zu zischenden, klappernden und schnappenden Reptilien. Ich glaube, sie kennen Katzen, obwohl sie noch nie eine gesehen haben. Wahrscheinlich steckt das in den Genen. Natürlich konnten sie nicht wissen, daß Puschel nur eine Stoffkuschelkatze ist. Manchmal kann ich ganz schön gemein sein, fürchte ich. Abends genossen wir die restliche Sonne. Wenn ich auf dem Balkon sitze, haben sie sich an mich gewöhnt, allerdings werde ich genauestens vom Nest aus beäugt. Anscheinend hat sich die eine Taube nicht getraut zu schlafen, war aber hundemüde, denn während sie mich vom Nestrand aus im Auge behielt, fielen ihr die Augen zu und ihr Kopf knickte plötzlich zur Seite, wovon sie wieder wach wurde.

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Samstag, 18. Juni 2016

Bei Regenwetter

soll man schlafen. Die Tauben hielten sich gestern daran und unter so einem flauschigen Bauch ist es sicher recht kuschelig. Die Elterntaube war irgendwann so fest eingepennt - mit dem Kopf in der Mauerecke und dem Hinterteil zu mir - , daß sie überhaupt nicht mitbekam, als ich direkt am Nest stand. Nur die Kleinen unter ihr bekamen es mit, aber komischerweise keine Plustern, kein Klappern und kein Schnappen - anscheinend fühlen sie sich sicher, wenn ein Elternteil da ist, sogar wenn sich dieses im Tiefschlaf befindet.
Wenn sie alleine sind, ist Dactylus inzwischen nicht mehr ganz so aufgeregt, klappert aber immer noch mit dem Schnabel, der inzwischen schon mehr wie ein Schnabel aussieht. Wenn ich mit dem Rücken zum Nest stehe, um die Blumen zu gießen, klingt das so, als würde hinter mir ein Totenschädel mit den Kiefern klappern, da es auch sehr viel lauter geworden ist. Inzwischen werden ab und zu schon mal die mächtigen Schwingen ausprobiert. Ptero dagegen läßt sich nie aus der Ruhe bringen, auch nicht von seinem klappernden und plusternden Geschwister. Das ist sicher gar nicht einfach auf so engem Raum.
Ich weiß nicht, warum Dactylus so unentspannt ist, vermutlich ist er tief drinnen ein kleiner Angsthase. Das erinnert mich an meine Katze. Die war auch eine kleine Angsthäsin und darum entsprechend kratzbürstig. Aber wenn er vor lauter Plustern und Klappern aus dem Nest fällt, rette ich ihn nicht, so!

Taubennest4

Eigentlich wollte ich gestern das nächste Fenster putzen, aber da es regnete war das keine gute Idee. Stattdessen befestigte ich ein Wandtattoo an der Decke und hängte ein Bild auf. Das Bild verstaubte seit Jahren in einem Winkel, da ich keinen Platz für ein zweites Bild hatte. Jetzt ist jedoch wieder Platz an der Wand. Das Wandtattoo soll die etwas fleckige Decke am Fenster überdecken, weil ich keine Lust habe, die gesamte Decke über 24 qm zu streichen. Außer am Fenster sieht sie sonst in Ordnung aus. Aber vielleicht hätte ich den Gecko größer oder ein kompakteres Wandtattoo nehmen sollen, denn so richtig verdeckt ist irgendwie nichts.

Gecko

Bild

Dann werde ich mich jetzt mal an das Fensterputzen machen. Es regnet nicht mehr. Ich überlege auch, ob ich nicht noch mein Badezimmer streichen sollte, wenn ich schon gerade so in Fahrt bin. So einen arbeitssamen Energieschub muß ich ausnutzen, denn ansonsten schiebe ich das wieder Jahre vor mir her. Und im letzten Jahr, als ich das eigentlich bereits erledigen wollte, kam ja dann anderes dazwischen. Bei meinem 2 x 1,30 m Badezimmer ist das Streichen an sich keine große Aktion, aber dieses ganze Abschrauben, Anschrauben, Ausräumen und Einräumen ist immer aufwendig.

Donnerstag, 16. Juni 2016

Suse, liebe Suse....

was raschelt im Stroh? An dieses alte Kinderlied wurde ich heute bestimmt das erste Mal seit vierzig Jahren erinnert. Ich machte nämlich mal wieder online einen Erlebniseinkauf bei Karls und erhielt ein Paket voll Stroh. Bei Karls nimmt man das mit dem Erlebniseinkauf wirklich ernst. So ein Paket voll Landluft ist in der Tat ein Erlebnis. Als Geschenk lag außerdem eine kleine Herzseife in Schwarz, Rot, Gold "zum Waschen" bei. Nun ja, vielleicht hilft es. Aber eigentlich will ich das gar nicht. Ich bin noch immer stets gegen Deutschland, also beim Fußball. Und ich muß mir die Spiele gar nicht anschauen - alleine an der Lautstärke draußen zum Ende hin bekomme ich ausreichend mit, wie die Dinge stehen. Bei Karls bestellt hatte ich das Erdbeerbrot, die Erdbeermarmelade, Erdbeerbratwurst, Erdbeerketchup und eine Dose Teufelskrallenbalsam für den Rücken. Zum Frühstück vertilgte ich dann gleich sechs Scheiben von dem Erdbeerbrot mit Erdbeermarmelade. Frisch schmeckt es einfach am besten. Zum Abendessen gab es Erdbeerbratwurst mit Erdbeerketchup. Allerdings kam ich auch nicht umhin, über den irgendwie fehlenden Sinn des Liedes "Suse, liebe Suse" nachzudenken. Als Kind hat mich das ja nicht gestört und daß die Gänslein barfuß gehen, verstehe ich noch, aber "Verkauf ich mein Bettchen und leg mich aufs Stroh, da sticht mich keine Feder und beißt mich kein Floh."??? Es war wohl damals noch nicht so weit her mit der Daunenbettenherstellung.

Erlebniseinkauf

Außerdem nahm ich mir die Schrankfächer mit dem "Kreativmüll" vor, den ich angesammelt habe. Unter anderem fand ich eine ganze Tüte voller Schulterpolster aus den 80ern. Mit denen könnte ich locker sämtliche Musikvideos aus den 80ern nachdesignen. Will ich aber nicht, weshalb ich die meisten entsorgte. Ebenso fand ich einen Haufen von Textiletiketten. Ich hatte damals, als ich mir zu DDR-Zeiten noch Kleidung selbst genäht habe, die Angewohnheit, Etiketten aus anderer Kleidung, hauptsächlich natürlich westlicher Herkunft, hineinzunähen, manchmal auch in gekaufte Kleidung. Da ich damals als Näherin arbeitete, ließ ich von meinem Arbeitsplatz entsprechende Etiketten mitgehen. Zum Beispiel fand ich noch viele C&A-Etiketten. Mir war gar nicht mehr bewußt, daß wir damals für C&A genäht haben. Aber heute bringt es natürlich rein gar nichts mehr, sich C&A-Etiketten in die Kleidung zu nähen.
Und ich fand - meine Zähne! Also nicht die richtigen, aber vor rund zwanzig Jahren wurden im Rahmen einer Zahnsanierung einmal umfangreiche Abdrücke genommen. Genau an diese Abdrücke hatte ich in letzter Zeit oft gedacht, weil die letzte Krone nicht richtig angepasst wurde. Aber ich dachte immer, ich hätte sie schon weggeworfen.

Mittwoch, 15. Juni 2016

Shabby Chic

Gestern früh um 6 Uhr raus, weil das neue Regal geliefert werden sollte. Angegeben war von 7 bis 12 Uhr und als es auf halb 11 Uhr zuging, richtete ich mich darauf ein, nicht zum Zumba zu gehen, doch genau fünf Minuten, bevor ich sonst starte, standen sie vor der Tür. Aber nicht alleine, sondern mit einem riesigen Paket, von dem ich meine Zweifel hatte, ob es überhaupt in die Wohnung passt. Das Regal wurde bereits aufgebaut geliefert - mit Umkarton. Es hat natürlich Vorteile, nichts selbst aufbauen zu müssen, allerdings in einem engen Zimmer so ein Paket auszupacken ist auch nicht ohne. Nach dem Zumba frühstückte ich jedoch erstmal. Ich esse immer erst nach dem Zumbakurs, weil mein Körper da eigen ist. Er kann entweder nur verdauen oder Sport machen - beides zusammen geht nicht. Sogar mein Körper ist unfähig zum Multitasking. Danach mußte ich mich an die Arbeit machen, denn das Paket stand vor dem Kleiderschrank, an den ich sonst nicht mehr herangekommen wäre. Auf der Innenseite der riesigen Pappen fand ich genauso riesige Fußspuren, die nicht von mir sein konnten und mit denen man bei diesem Ausmaß der Fläche direkt Fährtenlesen betreiben könnte.

Regal3

Leider stellte sich das Regal als beschädigt heraus. Eine der senkrechten Wänden war herausgerissen und die hinteren Füße sahen ebenfalls sehr ramponiert aus. Nun wurde das ganze Teil als "Shabby Chic" verkauft. Da fragt man sich immer, wo der gewollte Shabby Chic aufhört und der ungewollte Shabby Chic anfängt. Deshalb bin ich bei solchen Möbeln eigentlich sehr skeptisch, aber dieses Regal hatte die einzig möglichen und idealen Maße. Zum Glück habe ich das Regal mit 90 Euro Rabatt für rund 150 Euro gekauft. Hätte ich den vollen Preis bezahlt, hätte ich mich wirklich ziemlich geärgert. Stattdessen befestigte ich die herausgerissene Wand mit einem kleinen Winkel, spachtelte die abgesplitterte Ecke mit Holzspachtel zu, ließ alles aushärten, schliff alles glatt und ging mit dem Rest der weißen Wandfarbe drüber. An den hinteren Füßen habe ich nichts gemacht, denn die sieht man ja nicht, aber vorne am Rahmen war eine Lücke vom unsauberen Zusammenbau, die spachtelte ich ebenfalls zu.
Ich finde ja, daß es einen enormen Unterschied macht, ob es solide gearbeitete Möbel sind, die mit den Jahren abgenutzt aussehen, oder ob es nachlässig gebaute neue Möbel sind, die dann als "Shabby Chic" verkauft werden. Immerhin macht es da nichts, wenn die Reparaturstellen nicht völlig unsichtbar sind. Ist ja Shabby Chic, also alles gewollt. Den Rest des Tages war ich mit Umsortieren und Ausmisten beschäftigt. Auch CDs und Dkisketten mußten dran glauben. Ich besaß tatsächlich noch Disketten, obwohl wir die nicht einmal mehr zu meiner Zeit als Systembetreuer benutzt haben. Um sie auszurangieren mußte ich erst das alte Laufwerk zum Laufen bringen, für welches es keine vernünftigen Treiber mehr gibt. Und dann brauchte ich ungefähr jeweils 20 Minuten, um 1,26 MB an Daten zu verschieben. Das macht Spaß!
Spät nachts fiel ich wie tot ins Bett, aber nur, um gegen halb 6 Uhr wieder herauszufallen. Eigentlich hätte ich weiterschlafen können, aber ich begann kurz zu räumen und eh ich mich versah, war es schon wieder um 7 Uhr und ich dachte mir, jetzt brauche ich auch nicht mehr ins Bett zu gehen. So war ich volle zwei Tage in Räumrage und nach dem wenigen Schlaf der letzten zwei Nächte sehe ich bestimmt selbst wie Shabby Chic aus. Aber jenseits der Vierzig gehört man ja sowieso dazu.

Vor der Reparatur:
Regal1

Nach der Reparatur:
Regal2
development