Merkur tr in Konjunktion zu Pluto r:
"....Sie haben im Moment die Möglichkeit, sich Ihrer Gefühlswelt und Ihrer Kontrollmechanismen bewusster zu werden. Sie müssen den Deckel jetzt nicht anheben, es genügt, wenn Sie Ihren Topf beschriften und ins richtige Regal stellen."
So, wieder einen Topf beschriftet und ins Regal gestellt. Und ein wenig meditiert.

Um zu einer Verabredung zu gelangen, steige ich in den Bus, der bis zum Wilmersdorfer Platz fährt. Ich habe nichts weiter dabei, unterwegs fällt mir aber ein, daß diese Verabredung eigentlich ein Reiseantritt ist. Das habe ich vergessen. Nun kann ich die Reise wohl knicken, da ich kein Gepäck dabei habe. Als ich am Wilmersdorfer Platz aussteige, ist das Wetter düster und bewölkt. Im Grunde kein Wetter, bei dem ich verreisen möchte. Damit sich der Ausflug aber trotzdem gelohnt hat, beschließe ich, mir ein wenig die Gegend anzuschauen. An einem verlassenen Park vorbeilaufend, bemerke ich hinter dem unbelaubten Gestrüpp einer Hecke ein hockendes Mädchen. Es wirkt ein bißchen, als würde sie sich hinter der Hecke verstecken, doch neugierig steckt sie trotzdem den Kopf heraus. Sie hat ein hübsches Gesicht und unzählige Sommersprossen auf der Nase, die mich so entzücken, daß ich ihr sogleich spontan sage, wie süß ich ihre Sommersprossen finde. Das Kompliment macht sie zutraulich und geradezu anhänglich. Sie kommt hinter der Hecke hervor und als sie vor mir steht stelle ich fest, daß sie gar kein Kind mehr ist, wie sie erst wirkte, sondern eine junge Frau um die zwanzig Jahre. Neben Sommersprossen hat sie eine unreine Haut, allerdings wirken die Unreinheiten, als würden sie von ihrer Haut ausgestoßen und sitzen gar nicht in ihr drin. Sie begleitet mich nun und wir haben irgendwo im Park Sex, wobei der Impuls allerdings von ihr ausgeht und ich die Hälfte davon verschlafe. Sie sagt mir dabei, daß sie mich gut findet und macht den Anschein, ihre Motivation dazu ist, mich teils erforschen zu wollen und teils sich erkenntlich zu zeigen für irgendetwas, für das sie mir dankbar ist. Dann ziehen wir weiter umher und landen schließlich bei ihrem Bett, das mitten auf einer Straße steht. Sie lümmelt sich darauf und lädt mich ein, mich zu sich zu legen. Allerdings ist das Bett sehr schmal, so daß ich es mir leidlich halb sitzend bequem mache. Auf dem Kopf trägt sie jetzt eine rosafarbene Strick-Beanie passend zu den rosafarbenen Jogginghosen. Ein junger Mann, ebenfalls in Hip-Hop-Klamotten, den sie anscheinend kennt, ruft im Vorbeilaufen lachend und ein wenig neckend zu ihr: "Ja, ich sehe, daß du Sex hast!", worauf sie lachend etwas erwidert. Mir kommt es vor, als sei dies einmal Thema zwischen ihnen gewesen und als wolle sie sich mit mir ein bißchen brüsten. Später begleite ich sie zu einer Prüfung, die sie bisher geschwänzt hat und eigentlich nicht antreten will. Während sie mit ihrer Prüfung beschäftigt ist, zerrupfe ich gelangweilt Champignons, die ich auf einem Fensterbrett liegend gefunden habe, so als wolle ich sie gleich zubreiten. Innerlich macht sich in mir eine Unruhe breit und ich denke, daß es Zeit wäre, weiterzugehen. Damit meine ich wohl meinen wartenden Termin oder den Ausflug, den ich wegen ihr unterbrochen habe.
aus Sternschnuppen und Wünschen wird heute wohl nichts bei dieser Wolkendecke. Träumen ist trotzdem erlaubt. Manche Träume will man gar nicht verwirklichen, wie diesen hier. Aber mit einem Sternenhimmel über dem Bett wäre das schon sehr cool.
https://youtu.be/vai8xV6jD60
Das perfekte breitenverstellbare, auseinandernehmbare und metallfreie Bett habe ich ja bereits vor zehn Jahren gefunden und gekauft. Endlich den optimalen Couchtisch für meine Wohnung fand ich vor zwei Jahren und den optimalen und schönen Sessel erhalte ich hoffentlich bald, damit ich den häßlichen alten Fernsehsessel, für den ich mich nur aus Platzgründen entschied, entsorgen kann. Eine neue Couch bräuchte ich allerdings schon seit zwei Jahren, da bei meiner jetzigen der Bezug auf der Sitzfläche gerissen ist. Da ich immer Lammfell draufzuliegen habe, sieht man das nicht, aber ich weiß es trotzdem. Und so schwierig wie es ist, für kleine Wohnungen passende und praktikable Möbel zu finden, kann es sich wohl nur noch um Jahre handeln, bis ich eine neue Couch erstehe.
Die fehlenden passenden Beistellmöglichkeiten hatte ich mir ja kurzerhand selbstgebaut, weil ich des Suchens satt war. Die beiden kleinen Regale passen perfekt in die jeweiligen Ecken und das eine Regal hat extra eine überlappende Oberfläche, so daß ich daran einen Notebookhalter befestigen konnte. Damit kann ich bequem auf dem Sessel zusammengerollt schreiben und das ist deshalb so schön, weil ich keinen Platz für einen normalen Schreibtisch habe. Ich besitze nur einen kleinen Eckschreibtisch, fand aber bisher nirgends auch nur ansatzweise einen höhenverstellbaren dieser Art, der auch noch genug Platz für Drucker und Ordner bietet. Und nicht höhenverstellbare Tische sind mir generell zu niedrig, um auf Dauer bequem daran zu sitzen und zu arbeiten.
Mir eine Couch oder einen solchen Eckschreibtisch selbst zu bauen, geht dann doch über meine Fähigkeiten, glaube ich. Ich hätte Designerin werden sollen. Dann würde ich eine ganze Truppe von Schreinern anstellen und mir alles genauso bauen lassen, wie ich mir das vorstelle. Allerdings würde ich als Designerin ja in einem Loft wohnen und hätte gar keine Möbelprobleme und Veranlassung mehr, weil ich dann einfach nur noch das kaufe, was mir gefällt - egal wie groß, wie schwer, wie funktional und praktisch es ist. Dumm gelaufen.
EDIT: Tja, der Tag geht so komisch zuende wie er angefangen hat, nämlich damit, daß keine Videos mehr auf meinem Blog abgespielt werden können. Dann halt per Link
https://youtu.be/vai8xV6jD60
Obwohl komisch vielleicht das falsche Wort ist, denn gelacht habe ich noch nicht. Allerdings war ich früh nur müde und lustlos, jetzt bin ich zusätzlich noch genervt. Alles nur, weil ich dachte, es wäre klug, einen Gang zum Supermarkt zu machen, obwohl ich im Grunde gar keine Lust dazu hatte. Aber ich hatte wieder viel zu viele Leerflaschen gesammelt, brauchte Kartoffeln und wie ich dachte, Mineralwasser. Allerdings wäre ich durchaus auch so übers Wochenende gekommen. Ein paar Flaschen stehen noch herum und mit den vorhandenen Konserven wäre ich nicht verhungert. Nun ja, man rafft sich halt trotzdem lieber auf.
An den zwei Flaschenautomaten war alles leer. Kaum begann ich, die Flaschen reinzutun, kam ein alter Opi und fuchtelte mir dauernd mit einer Bierflasche vor der Nase herum. "Ich hab nur eine Flasche, ich hab nur eine Flasche." wiederholte er dauernd. Und "Sind da noch mehr Flaschen?" Gleichzeitig spuckt mir der Automat dauernd meine Flaschen wieder aus, als hätte er heute auch schlechte Laune, so daß ich sie immer neu rein tun und drehen muß. Meistens ist es ja so, daß es dann nach mehreren Versuchen und Drehungen die Flasche schließlich genommen wird. Währenddessen machte mich der Opi ganz wuschig und ich denke genervt, was will der eigentlich von mir, aber antworte immer nur: "Ja. Schön. Aha." Usw. Hinter uns versammelte sich so langsam eine lange Schlange von Leuten, die urplötzlich alle an die Flaschenautomaten wollten, sich aber auch nicht an den zweiten Automaten trauten, weil der Opi davor stand, ohne ihn allerdings zu benutzen. Schließlich sage ich zu dem Opi: "Ich verstehe nicht, was Sie von mir wollen!" und der Opi rückt mit der Sprache raus: "Ob Sie mich vor lassen!" Ich zeige auf den Automaten neben mir, vor dem er steht und sage: "Hier ist doch ein Automat!" und er so: "Ach so, ja. huch, ich war schon so lange keine Flaschen mehr wegbringen." Der Opi war jetzt also versorgt und ich versuchte weiter, meine Flaschen an den Automaten zu bringen. Bis auf zwei gelang mir das auch und normalerweise hätte ich es noch etwas weiter probiert, aber hinter mir bekam ich jetzt aus der Schlange dauernd gesagt, ich müsse an die Kasse gehen. Da ich mich nicht weiter nerven lassen wollte, schnappte ich mir die letzten beiden Flaschen und ging damit an die Kasse. Das war dann auch ganz gut so, weil die eine Flasche, wie sich herausstellte, gar nicht eingegeben war, weshalb mir ein Mitarbeiter einen handgeschriebenen Bon ausstellte. Endlich konnte ich meinen Einkauf fortsetzen, der aber nicht sonderlich berauschend war. Kartoffeln bekam ich zwar, aber an Pfifferlingen hatten sie nur noch ein paar angemanschte Packungen und die Brötchen waren alle hart.
Als ich auf dem Weg nach Hause an meine Kreuzung kam, hatte es dort gerumst. Es stand ein riesiges Feuerwehrauto und Polizei herum, allerdings war wohl außer Blechschaden nicht wirklich etwas geschehen, denn die beiden Wagen fuhren bald wieder weiter. Die Polizei dagegen blieb noch und befragte irgendwelche Zeugen. Vor mir an der Ampel die Leute gafften die ganze Zeit Feuerwehr und Polizei an. Es wurde grün, grüner, am grünsten, aber sie gafften, bekamen gar nichts mit und versperrten den Weg. Sowas kann meinen Geduldsfaden zum Rotieren bringen, genauso wie Handybenutzer, die in geöffneten Türen stehen bleiben. Noch ein alter Opi hatte es sich auf seinem Sitzrollator bequem gemacht und schaute sich alles an wie eine Live-Übertragung im Fernsehen. Dabei quatschte er dauernd eine Polizistin an, die dann auch zu ihm ging und regte sich bei ihr auf: "Wie kann man nur so dämlich sein..." und fuchtelte dabei in Richtung des Unfallortes. Die Polizistin schien damit eher nichts anfangen zu können und versuchte genervt, sich wieder unauffällig zu entfernen. Anscheinend haben sich die alten Opis heute verabredet, alle Leute wuschig zu machen und dann in der allgemeinen Verwirrung die Weltherrschaft an sich zu reißen. Wieder in meiner Wohnung angelangt, mußte ich feststellen, daß ich die ganze Zeit mit offenem Hosenschlitz herumgelaufen bin. Nun ist der Hosenschlitz zum Glück nicht sehr lang und wahrscheinlich ist das gar nicht weiter aufgefallen, aber manchmal hat man echt so Tage, an denen man sich denkt: Wärst du bloß nie aus dem Haus gegangen! Heute setze ich jedenfalls keinen Fuß mehr vor die Tür, egal was passiert.
Eigentlich hatte ich heute überhaupt keine Lust zum Tanzen. Gerade fehlt mir irgendwie jede Energie, obwohl das Wetter super zum Tanzen ist. Ich weiß nicht, woher dieses Energieleck kommt, aber inzwischen bin ich es bereits gewöhnt, daß ich bei jedem Anzeichen von fehlender Kraft und Energie in eine mittlere Panik verfalle. Seltsamerweise war ich aber während des rückläufigen Mars in energetischer Höchstform. Das hätte ich nicht erwartet. Trotz allem schleppte ich mich recht unmotiviert zum Mittwochs-Kurs. Diesmal war ein Lied dabei, von dem ich dunkel glaube, es schon einmal in meinem alten Kurs ganz am Anfang getanzt zu haben. In der letzten Woche haben sie außerdem wieder ein neues Lied getanzt, was wohl nicht so gut geklappt hat, denn die Kursleiterin war so putzig zu sagen: "Ich nehme es nicht hin, daß ihr das nicht hinkriegt. Es ist anatomisch möglich!" Öhm, da kennt sie aber meine Anatomie schlecht. Und überhaupt - anatomisch ist so manches möglich wie
Green Porno zeigt, kommt halt nur darauf an, für welche Spezies.
Ich glaube, ich sollte mich langsam entscheiden, wann ich lieber zum Kurs gehen möchte, mittwochs oder freitags. Mal da und mal dort bringt es irgendwie nicht so gut. Ich kann mich aber nicht entscheiden. Jeder Kurs hat seine Vorzüge und Nachteile. Mittwochs hat der Kurs den Vorteil, daß man da in Ruhe vor sich hin tanzen kann. Das ist günstig, wenn ich schlechte Laune habe. Da finde ich die Partyspiele freitags eher abschreckend, dafür machen sie aber Spaß, wenn ich gut drauf bin. Und zwei Tage in der Woche finde ich etwas viel, weil ich dann keine Lust mehr habe, meine Youtube-Lieblingschoreos zu üben. Außerdem dürfen meine Fettzellen nicht abwandern. Oder ich bleibe dabei, daß ich mal hier und mal dort herumtanze, nehme aber in Kauf, daß ich die Choreos nie richtig drauf habe.
vermehren sich nur noch Spinnen auf meinem Balkon - das aber ungehemmt. In jeder Ecke hängen Baby-Spinnen. Doch nachdem mir gestern abend im Bett zum Glück nur eine Baby-Spinne über das Bein gekrabbelt ist, beschloß ich, daß ich etwas dagegen unternehmen sollte. Deshalb sammelte ich heute die Spinnen ein, derer ich habhaft wurde und beförderte sie vier Stockwerke nach unten. Ich finde Spinnen selbst dann nicht süß, wenn sie frisch geschlüpft sind und ich habe weder Lust, mit ihnen zu spielen, noch mit ihnen zu kuscheln. Tut mir leid.
Bei Kinowelt TV lief heute "Isabella Rossellini's Green Porno", ein Dokumentarfilm zur Bühnentour, in welcher sie das Sexleben der Tiere nachstellt. Mich hat ja erst dieses Kinderfernsehen-Ambiente abgeschreckt, aber es ist teilweise so witzig und bizarr, daß man doch hängenbleibt. Manche Sachen wußte ich noch nicht. Zum Beispiel das Enten 20 cm lange Penisse haben. Bei der Größe denkt man, man müßte dann auch mal so einen Entenpenis zu Gesicht bekommen, ich habe aber noch nie einen gesehen. Kann es sein, daß die den nur unter Wasser hervorholen?
Das Sexleben der Delphine scheint ja nicht nur sehr phantasievoll, sondern sogar recht ähnlich dem der Menschen zu sein. Heteropaare bevorzugen bei ihnen die Missionarsstellung, Singles masturbieren, Männchen haben miteinander Blaslochsex und Weibchen stimulieren sich gegenseitig mit Schallwellen oder Flossen. Und dann dieses schicksalhafte kurze Leben der Drohnen! Quasi verenden sie daran, daß sie mit ihrem Penis die Bienenkönigin dauerhaft verkorken und sich deshalb von ihm trennen müssen. Die Natur denkt sich manchmal recht seltsame Dinge aus.
auch manchmal, daß ihr euch selbst googelt? Ich habe es lange nicht getan, denn ich muß ja nicht über jeden Verriß bescheid wissen, aber heute hat mal wieder die Neugier gesiegt. Und ich mußte feststellen, daß eines meiner Reisebilder aus Norwegen jetzt im Schiffsprospekt eines Reiseanbieters zu sehen ist, nämlich diesem hier:
https://www.hanseatreisen.de/media/pdf_objekte/RICHARD%20WITH_StandOkt2015_PDF_32_1000148.pdf
Mein ebook dagegen befindet sich inzwischen auf diversen illegalen Plattformen, wo man es kostenlos herunterladen kann. Mir ist allerdings meine Zeit zu schade, um dagegen etwas zu unternehmen und Bookrix scheint es auch nicht zu interessieren. Dabei ist es ja nun mit 3,99 EUR Kaufpreis schon fast geschenkt und für mich springt sowieso weniger als ein Taschengeld dabei heraus. Sollte ich noch einmal ein ebook herausgeben, werde ich gewiß keine Kostenlos-Aktion mehr machen. Ich glaube, diese Kostenlos-Aktionen führen nicht dazu, daß das Buch mehr gelesen wird, sondern nur, daß es mehr heruntergeladen und verteilt wird, jedoch wahrscheinlich trotzdem nicht gelesen. Dann belasse ich es lieber bei den wenigen Käufern, die mit ihrem Geldbeitrag echtes Interesse bezeugen. Aber wie heißt es so schön: Versuch macht kluch.
Als ich freitags vom Zumba nach Hause lief stolperte ich übrigens über einen im Fenster angehefteten Zettel "Hip Hop für Mädchen". Allerdings mußte ich dann bei genauerem Augenschein feststellen, daß es sich um eine Krabbelgruppe handelt. Ich schätze, in eine Krabbelgruppe werden sie mich wohl nicht mehr aufnehmen.
Amazon empfiehlt ernsthaft, Windelhosen für Erwachsene zusammen mit "MUMIEN-STOPP", Kaugummis mit Geburtstagsrückdrehungsextrakt, zu kaufen. Selten so gelacht!
(Und nein, ich bin noch nicht inkontinent. Nicht daß hier Mißverständnisse aufkommen.)
Als ich vor dem Zumba noch schnell den Müll zur Mülltonne bringen wollte, fand ich in der Ecke der Außenkellertreppe eine tote Taube. Hoffentlich war das nicht Ptero oder Dactylus! Vielleicht hat sie ja Rattengift gepickt. Anschiß lauert eben überall. Beim Zumba kam es mir diesmal nicht so anstrengend vor wie beim ersten Mal. Ich bin sogar wieder nach Hause gelaufen. Aber ich glaube, das lag nicht an mir, sondern weil die Kursleiterin weniger Gas gegeben hat. Trotzdem gab sie sich alle Mühe Party zu machen - mit im Kreis tanzen oder boogien und abklatschen mit einem Partner. Überhaupt werden sowohl mittwochs als auch freitags keine Pausen gemacht und wirklich bis auf fünf Minuten am Schluß Cool Down eine Stunde durchgezogen. Das ist mir sehr recht. Eine Mittänzerin erzählte, daß sie auch mal samstags dort gewesen ist. Da finden wohl manchmal Zumbaveranstaltungen über anderthalb Stunden statt. Aber heute kam ich erneut nicht mit den Anweisungen, bzw. Handzeichen von der Zumbainstructorin zurecht. Wenn ich beim Tanzen auf ihre Schritte schaue, dann sehe ich nicht gleichzeitig, was sie mit den Händen in der Luft herumfuchtelt, und gut erkennen kann ich es auch nicht. Bei einem Lied war das Chaos dann komplett, denn wir tanzten eine Schrittkombination viermal hintereinander und es sah wage so aus, als sollten wir dies drehender Weise rechts, hinten, links und vorne machen, wie ich es aus meinem alten Kurs bereits kenne. Beim ersten Mal drehten sich auch die vorderen Reihen nach hinten um, aber die hinteren Reihen tanzten alle weiter nach vorne. Irgendwann drehten sich die vorderen Tänzer dann auch nicht mehr nach hinten um und ich glaube, ich war zum Schluß die einzige, die das noch tat. Ich wußte zwar nicht, ob das nun richtig oder falsch war, und wenn man nur noch alleine so tanzt, kann man wohl eher davon ausgehen, daß es verkehrt war, aber ich habe es trotzdem konsequent durchgezogen. Wenn ich nicht eindeutig weiß, wie ich tanzen soll, dann tanze ich so, wie es mir am meisten Spaß macht, da bin ich stur. Das ist aber auch ein Grund, warum ich lieber hinten stehe. Denn wenn die anderen hinter mir stehen und ich mein Ding durchziehe, bekomme ich blöderweise Schuldgefühle, weil ich fürchte, ich bringe sie durcheinander. Scheiß Hochsensibilität. Ich sollte mir auch deshalb beim nächsten Mal einen Platz hinten sichern, weil man von hinten vielleicht einen besseren Überblick sowohl über die Fuß- als auch Handbewegungen der Instructorin hat, es könnte aber auch sein, daß ich von hinten nicht mehr ihre einzelnen Finger erkennen kann.
Im Juni und auch noch im Juli habe ich einige anständige Beiträge zur Konjunkturankurbelung geleistet. Und bis auf den neuen Sessel, den ich kaufte - ein moderner Schaukelsessel mit rotem Velours, der erst um meinen Geburtstag herum Ende August geliefert wird, fehlt außerdem noch ein Paket aus Großbritannien. Bei Amazon zu bestellen ist ja sowieso so eine Sache. Ich versuche es zwar eigentlich zu vermeiden, da ich den Kundenservice sehr viel schlechter finde als noch in den Anfangszeiten, aber manche Dinge erhält man nur dort, gerade was ausgefallene Ersatzteile oder spezielle Vorstellungen betrifft. Spezielle Vorstellungen sind meine Spezialität, mit der ich immer wieder lückenlos nachweisen kann, daß es im Westen eben NICHT alles gibt. Daß es im Westen alles gibt, war zu DDR-Zeiten ein geflügeltes Wort, welches man dauernd von Leuten gesagt bekam. Aber bereits damals zweifelte ich daran. Wahrscheinlich ahnte ich schon, daß meine Wünsche wohl besonders speziell sind. Jedenfalls dauert es auch heute noch manchmal Jahre bis ich genau das Teil finde, welches ich suche. Der Schaukelsessel ist zum Beispiel so ein Fall. Ich suchte seit Jahren nach einem neuen bequemen und schönen Sessel, der aber auch alle meine Anforderungen für eine kleine Wohnung erfüllt. Irgendwie scheinen die Designer generell in riesigen Lofts zu residieren. Genauso habe ich jahrelang nach einem Couchtisch gesucht, bei dem man nicht nur diese mickrigen 40 oder 45 cm Höhe hat, der aber trotzdem nicht so altbacken und klobig aussieht wie diese Kurbeltische.
Selbst bei Amazon findet man nicht alles, aber durch die vielen internationalen Anbieter ist natürlich das Angebot sehr vielfältig. Trotzdem überlege ich mir eher gut, ob ich dort etwas bestelle, weil die Versandkosten meist höher sind und eine eventuelle Rücksendung sollte man ausschließen können oder damit leben, wenn das Gekaufte doch nicht ganz den Vorstellungen entspricht. Nun ja, ich bestellte also trotzdem im Juni etwas in einem britischen Shop und wartete, wartete, wartete bis heute. Zwischenzeitlich auf meine Anfrage erhielt ich die Trackingnummer der Royal Mail vom Anbieter und gab diese in die Sendungsverfolgung der Royal Mail ein. Und ich fand es erstaunlich, was mein Paket bereits so für Strecken zurückgelegt hat: von Manchester aus wurde es nach Heathrow transportiert, von Heathrow aus nach Germany geflogen, dann in Germany anscheinend endlos herumkutschiert aber nicht zugestellt (wie ich ja selbst bemerkte), wieder nach Heathrow geflogen, von dort zurück nach Manchester transportiert und in Manchester jetzt erneut auf den Weg nach Heathrow geschickt. Vielleicht hätte ich lieber in Manchester persönlich einkaufen sollen, dann wäre ich wenigstens auch mal überall dort gewesen, wo mein Paket schon war. Zugestellt wurde es nicht wegen FORCE MAJEURE - höherer Gewalt. Die Wikipedia sagt dazu: "Höhere Gewalt sind unabwendbare Ereignisse wie z. B. Naturkatastrophen jeder Art (vis maior), insbesondere Unwetter, Erdbeben, Überschwemmungen, Vulkanausbrüche, aber auch niederer Zufall (casus fortuitus) wie Brand, Verkehrsunfälle, Geiselnahmen, Krieg, Unruhe, Bürgerkrieg, Revolution, Terrorismus, Sabotage, Streiks, sofern diese bei einem Dritten stattfinden (Beispiel: Vertrag zwischen Verbraucher und Fluggesellschaft und Streik bei Fluglotsen, auch bei einem Streik bei der Fluggesellschaft[2]), Atom-/ Reaktorunfälle oder im industriellen Sinne Maschinenschäden/Produktionsstörungen." Streik? Sabotage? Geiselnahme? Da läuft meine Phantasie auf Hochtouren. Wenigstens konnte ich mich zwischenzeitlich mit einem Schnäppchen bei Galeria Kaufhof trösten. Ja, auch bei uns findet man manchmal noch schöne Schnäppchen. Ich erstand eine lange Hippie-Fransen-Strickweste, die ursprünglich 70 EUR kostete, für knapp 19 EUR. Für 70 EUR würde ich mir sowas niemals kaufen, zumal die Weste ja noch nicht einmal wärmt. Sie sieht halt nur chic aus. Also eigentlich völlig unnütz. Aber für 19 EUR konnte ich dann doch nicht daran vorbeigehen.
Einer ehemaligen Mitschülerin, die ich mit zu mir nach Hause nehme, befehle ich quasi, mich zu tätowieren, ohne daß ich weiß, ob sie es überhaupt kann. Sie hat irgendwie auch keine Wahl, das abzulehnen, weshalb sie sich an die Arbeit macht, vor allem an meinem rechten Bein. Überraschend schnell ist sie fertig. Im Spiegel begutachte ich das Ergebnis. Sie hat in den rechten Unterschenkel, aber auch um und in die Knie von beiden Beinen unzusammenhängende Ornamente gezeichnet, die recht grob wirken. Teilweise hat sie mehrere Linien übereinander und nebeneinander gelegt, so daß sie sehr flächig und dunkel sind. Ich bin nicht sehr begeistert und frage mich, ob ich jetzt wirklich so herumlaufen muß. Letzten Endes war es ja meine beknackte Idee. Selbst schuld! Ich schaue mir die Linien genauer an und stelle fest, daß sie gar nicht unter der Haut sind, sondern darüber mit irgendeiner festen Masse angeklebt. Wahrscheinlich bekomme ich sie also mit Waschen wieder ab, was ich auch sogleich vorhabe. Da hatte C. wohl bereits geahnt, daß es nichts werden würde.
Bei der Konsultation eines Wunderheilers stelle ich ihm Fragen zu einer Art Essigwasser, das er mir gegen Krebs gegeben hat und der Salbe in einer gelben Tube, die gegen Narben wirken soll. Doch schon nach einer Frage scheint er eingeschlafen zu sein. Ich versuche ihn zu wecken, bis ich merke, daß er gestorben ist. Schönes Ding! Ein Wunderheiler, der tot ist. Und wer beantwortet mir jetzt meine Fragen?
Als nächstes bin ich bei einer Hellseherin. Sie ist eine Großmutter mit grauen Haaren und trägt ein altmodisches goldenes Haarnetz. Ich bin bei ihr, weil der Reichstag oder die Umgebung um den Reichstag herum komplett verwüstet wurde. Sie hatte das vorhergesagt, allerdings als eine Folge von bösartiger Zerstörung. Der wirkliche Grund für diese Verwüstung ist jedoch ein recht profaner und zufälliger, wie ich weiß.
Später in meiner Küche rutsche ich übermütig in einen spontanen Spagat. Mein linkes vorderes Bein stößt mit dem Fuß an einen Farbeimer, so daß der Strumpf an meinem großen Zeh violett angeditscht ist. Deshalb bewege ich mich etwas nach hinten. Auf den glatten Strümpfen rutscht es sich dann mühelos nach unten, so daß ich jetzt tatsächlich auf dem Boden sitze. Das hatte ich nicht erwartet, denn ich kann eigentlich gar keinen Spagat. Etwas überrascht mustere ich genauestens meine Sitzhaltung. Das linke vordere Bein ist gestreckt, das hintere Bein nicht ganz gestreckt, aber ich sitze komplett auf dem Boden. Und es tut noch nicht einmal weh. Wie cool ist das denn? Und warum funktioniert das plötzlich so einfach? Doch lange muß ich nicht rätseln, denn ziemlich schnell fällt mir ein: Das ist ja nur ein Traum! Kein Wunder, daß es nicht weh tut!