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Mittwoch, 15. August 2018

Nach dem Tanzen ist vor dem Tanzen

Die ganze Zeit während der großen Hitze habe ich fast nur durchgetanzt, mehr oder weniger aus Notwendigkeit. Man konnte ja kaum irgendetwas anderes machen. Selbst Lesen war nicht drin. Bei Lanz hieß es gestern, daß ab einer bestimmten Außentemperatur die Proteine im Körper anfangen zu gerinnen. Vermutlich deshalb die Schwierigkeit, sich wirklich auf etwas zu konzentrieren und einen klaren Gedanken zu fassen, weil da im Gehirn schon so einiges geronnen ist. Jetzt strecke ich sozusagen alle Viere von mir, aber nur, was das Tanzen betrifft. Endlich gehen auch wieder andere Dinge. Außerdem bin ich gerade nicht sehr kreativ, was aber eigentlich nicht verkehrt ist. Bei der Masse von Choreographien komme ich kaum noch hinterher und viele kann ich eh nicht richtig, weil ich zu schnell neue anfange und wenig Lust auf das endlose Eingeübe habe. Da ist so eine Phase ganz gut, in der man doch mal wieder alte Choreos hervorkramt, um sie weiter einzutanzen.

Und ich stelle fest, so ein Paillettenkleid zu Leggins und Sneaker, wie im nachfolgenden Video, brauche ich auch noch unbedingt als Trainingsbekleidung. Endlich mal Sportbekleidung, die Spaß macht. Allerdings bräuchte man dazu weiterhin eine Gruppe, in der man sich wohlfühlt und nicht schief angeschaut wird.







Und im nächsten Video hat es tatsächlich einen Mann in den Zumbakurs geregnet. Der hat allerdings ziemlich schnell genug.






Die Zukunft des Klimas

Bei Markus Lanz konnte man gestern ein interessantes und anschauliches Gespräch mit Harald Lesch über die Zukunft des Klimas verfolgen. Dieses Gespräch nimmt ungefähr die erste halbe Stunde der Sendung ein, welche man hier in der Mediathek anschauen kann: https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz/markus-lanz-vom-14-august-2018-100.html

Montag, 13. August 2018

Wespe ohne Unterleib

Bei diesen viel angenehmeren Sommertemperaturen läßt sich auch der Balkon wieder sehr gut nutzen, was ich heute ausgiebig tat. Abgelenkt wurde ich zwischendurch nur von einer seltsamen Kreatur, die auf dem Balkonboden auf dem Rücken lag und mit den Beinen strampelte. Genauer betrachtet stellte ich fest, daß es sich um eine Wespe ohne Unterleib handelte. Erst dachte ich, sie hätte es mit der Wespentaille übertrieben und irgendeinen Unfall gehabt, aber dafür wirkte sie erstaunlich munter und überhaupt nicht verletzt. Nur mit dem Körperschwerpunkt und der Körpersteuerung hatte sie eindeutig Probleme. Denn wenn ich sie auf ihre Beine pustete, lief sie die ganze Zeit auf dem Boden umher und versuchte sogar zu fliegen, schaffte es jedoch nur kurz über den Boden zu fliegen und landete dann regelmäßig dabei auf dem Rücken, von wo sie keine Chance mehr hatte, auf die Beine zu kommen, außer wenn ich ihr Rückenwind gab. Auch eine ziemlich morbide Beschäftigung, auf diese Weise Gott zu spielen. Da fragt man sich insgeheim, ob man nicht selbst ebenfalls nur ein Tierchen ist, das von einem übermächtigen Wesen mal hierhin und mal dorthin geweht wird. Zwischendurch war ich kurz abgelenkt und verlor sie aus den Augen, sie war irgendwohin weggekrabbelt. Ich vermute stark, daß sie wohl einen angeborenen Defekt hatte und deshalb aus dem Nest geworfen wurde.

Dem Nest, das sich ungefähr einen Meter über meiner Bank befindet. Glücklicherweise ist es, wie auch das Nest, das sich vor einigen Jahren mal unter dem Dach befand, ein sehr friedliches Wildwespenvolk. Die interessieren sich weder für mich, noch für meine Nahrungsangebot wie Wassermelone, Eis usw. Das lassen sie alles links liegen. Nur wenn ich unter dem Nest auf der Bank liege, fühle ich mich dauernd beobachtet, weil nämlich aus der Öffnung des Nistkastens, wo sie sich eingenistet haben, immer ein bis zwei Wächterwespen schauen und mich im Blick behalten. Es muß aber trotzdem noch eine andere Art von Wespen sein, denn im Vergleich zu den Dachwespen, die ständig besoffen waren und mit Leichenteilen herumflogen, weshalb ich ihnen den absolut unwissenschaftlichen Namen "kannibalische und saufende Raubritterwespen" gab,
scheint in diesem neuen Nest militärische Strenge zu herrschen. Die wirken alle klar organisiert und schmeißen regelmäßig ihre Larven raus, die sie nicht mehr durchfüttern können und wollen. Und solche unglücklichen Wespen mit einem Geburtsfehler werden dort wahrscheinlich ebenfalls nicht als unnütze Esser geduldet.

Im Juli gab es in irgendeinem Regionalsender mal eine ganze Ratgebersendung über Wespen und Hornissen, da die in diesem Sommer, wie es hieß, besonders zahlreich und aktiv sind, weil der Winter so mild war. Es war ein Spezialist eingeladen, der sich mit seiner Organisation darauf spezalisiert hat, Wespen- und Hornissennester umzusetzen. Dazu muß man wissen, daß Wespen und Hornissen unter Naturschutz stehen und die Zerstörung eines Wespennestes mit 1000 Euro, die Zerstörung eines Hornissennestes sogar schon mit 10 000 Euro Strafe geahndet werden kann. Deshalb also dieses Angebot, Nester an speziell dafür vorgesehene Orte umsetzen zu lassen, allerdings natürlich nur, wenn wirklich unbedingt notwendig. Die Moderatorin wollte nun von diesem Herrn immer wieder wissen, was man tun muß, um das Nest loszuwerden, aber der Herr beantwortete alle diese Fragen mit überdurchschnittlich begeisterten Lobpreisungen, wie toll es doch ist, mit Wespen und Hornissen zusammenzuleben. Sie würden sämtliches Ungeziefer wegfangen und es sei doch so schön, ihnen zuzusehen usw. usf. Deshalb hätten sie auch eine lange Warteliste von Anwärtern, die unbedingt ein Hornissennest in ihren Garten umgesiedelt haben möchten. Es ist ja verständlich, daß dieser Herr sein bestes geben wollte, um die allgemeine hysterische Panik und Abscheu vor diesen Tieren zu mäßigen, ein Wort für sie einzulegen und das Wissen zu verbreiten, daß sie besser sind als ihr Ruf und normalerweise nicht aggressiv. Aber nach meiner zweimaligen Erfahrung mit diesen getigerten Untermietern muß ich sagen, sie mögen zwar noch so friedlich sein, aber sie haben mich weder vor Mücken, noch vor den wirklich gemeinen blutsaugenden Ungeheuern bewahrt, weshalb sich meine Begeisterung deutlich in Grenzen hält.

Überhaupt frage ich mich langsam, warum man sich dauernd meinen Balkon, bzw. Blumenkästen zur Fortpflanzung aussucht, seien es nun Wespen, Vögel oder wer weiß, was sich da sonst so vermehrt. Kreuzspinnen haben sich dort ja ebenfalls schon sehr wohl gefühlt. Die haben doch nun wirklich genug Auswahl mit zig Wohnungen und Balkonen und könnten ruhig auch mal zu den Nachbarn gehen. Bei meiner Nachbarin stehen lauter leere Blumenkästen auf dem Balkon und sie war mehrere Wochen nicht zu Hause. Die Tauben hätten dort ein super Nest bauen können. Aber bei der sitzen sie stattdessen immer nur auf dem Dach. Bei mir dagegen wird schon wieder der neu bepflanzte Blumenkasten inspiziert.

Taube

Wespe ohne Unterleib1

Wespe ohne Unterleib2

Samstag, 11. August 2018

Fast perfektes Wetter

Endlich wieder normale Temperaturen für die Lebensgeister! In der Wohnung sind es nur noch angenehme 27 Grad, genug um weiterhin halb nackt herumzulaufen, und draußen war es sonnig. Allerdings doch etwas arg windig, um die Sonne auf dem Balkon zu genießen. Ich empfehle eine winzige Korrektur entweder in Richtung gemäßigteres Winden oder aber zwei Grad mehr an Außentemperatur. Natürlich könnte ich mir einfach etwas überziehen, aber irgendwie bin ich es inzwischen so gewohnt, sowohl in der Wohnung als auch auf dem Balkon im Bikini herumzulaufen, daß ich dazu zu faul geworden bin.
Die Erdbeerpflanze auf dem Balkon ist gerade in ihrem zweiten Frühling und bekommt lauter neue Erdbeeren. Eine rote konnte ich heute bereits naschen, und das jenseits jeder Erdbeersaison.
Und die Schwellung am Bein ist sehr schnell wieder etwas zurückgegangen, allerdings ist sie dafür jetzt in den Fuß gewandert, wo ich sie beim Laufen noch merke. Aber glücklicherweise tut es nicht mehr weh, sondern juckt nur noch überall - vom Knie bis ganz besonders an der Fußsohle. Das ätherische Kiefernadelöl hat erstaunlich gut gewirkt. Ich sollte das bei anderen Wehwehchen ebenfalls mal probieren. Die Bißstelle an meinem Bein sieht allerdings weniger wie ein Insektenbiss aus, sondern eher, als ob mich ein Fuchs gebissen hat - so groß und rot. Ich hatte das Bedürfnis, diese hinterhältige Schandtat auch fotografisch zu dokumentieren, möchte das Foto jedoch hier nicht einbetten, um keine Leser abzuschrecken, da es doch sehr eklig aussieht. Aber wer starke Nerven hat, kann es sich gerne unter diesem Link anschauen: https://flic.kr/p/2a1J61c
Ich hoffe, das Mistvieh schmort in der Hölle...

Donnerstag, 9. August 2018

Schneeflocken

Irgendwie hätte ich ja im Traum nicht erwartet, daß mein Bein tatsächlich Potential hat, noch mehr anzuschwellen, aber genau das hatte es. Die linke Wade ist jetzt ungefähr doppelt so dick wie die rechte. Und heute Morgen hatte ich so viel Schmerzen beim Laufen, daß ich mich nur noch humpelnd fortbewegen konnte. Irgendwo las ich mal, daß ätherisches Kiefernadelöl cortisonähnliche Wirkungen zeigt, deshalb dachte ich mir, das sei jetzt DIE Gelegenheit, um das zu testen und zu schauen, was das Kiefernadelöl tatsächlich drauf hat. Ich rieb mir das Bein damit ein und kurze Zeit später waren die rheumaähnlichen, unangenehmen Schmerzen wirklich weg, so daß ich wieder normal gehen kann. Allerdings an der Schwellung hat sich nichts geändert und dadurch fühle ich einen Druck im Bein, als ob die Wade jeden Moment platzt. Na ja, ich hoffe, daß sich spätestens bis zu meinem Geburtstag die Schwellung auch normalisiert hat. Aber aus meiner frühen Erfahrung mit Bremsenstichen weiß ich, daß es dauern kann. Ich kann mich zwar nicht mehr hundertprozentig genau erinnern, aber ich schätze, es waren mindestens zwei Wochen, wenn nicht mehr, in denen ich unter den Schwellungen zu leiden hatte. Doch wenn ich so auf mein dickes Bein schaue, bin ich irgendwie froh und dankbar, daß mich so ein Vieh, ob nun Bremse oder sonstwas, noch nie am Hals erwischt hat, und das, obwohl ich gerne sorglos durch Wald und Feld streife. Denn der letzte Überfall im Möhrenfeld war mit 13 oder 14 Jahren und danach nie wieder. Vermutlich war das die ganze Zeit einfach nur Glück. Da kann ich nur hoffen, daß ich die nächsten dreißig Jahre dann weiterhin Glück habe. Aber nachts auf den Balkon mag ich mich schon nicht mehr setzen.

Mit dem Kühlungs-Tanzen sieht es nun auch wieder mau aus. Und ich merke, daß ich mich ohne das immer viel platter, müder und klebriger fühle, also die Hitze nicht so gut wegstecke. Stattdessen habe ich eine Biografie über Mary Wigman hervorgekramt. Es fiel mir letztens bei den Nackttänzerinnen ein, daß ich dieses Buch noch herumzuliegen habe. Mary Wigman war zwar keine Nackttänzerin, aber interessant ist es trotzdem. Nur daß ich bei dieser Hitze sogar das Lesen anstrengend finde, weil der Schädel ständig brummt und ich in der schwülen Luft dauernd wegdämmere.
Eine Kollegin schrieb mir heute und erzählte, daß ihr Sohn ein Date mit einem Mädel aus seiner Ausbildungsklasse hatte. Danach befragt meinte er nur, sie sei "eine ganz besondere Schneeflocke". Irgendwie beschäftigt mich dieser Spruch nun schon den ganzen Tag. Ich frage mich, ob das wohl so ein spezieller Jugend-Code ist, den ich nicht mehr verstehe, so ähnlich, wie man früher "Käthe", "Keule" usw. gesagt hat, oder ob das eine spezifische Bedeutung auf das Mädel bezogen hat. Ist eigentlich blöd, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, aber andererseits denke ich gerade ganz gerne an Schneeflocken.

Mittwoch, 8. August 2018

Gebissen

Nein, nicht vom wilden Affen, obwohl dies scheinbar gerade ein Normalzustand ist. Jedenfalls habe ich den Eindruck, daß ein Großteil der Menschen zur Zeit immer aggressiver und auch immer dümmer wird. Das macht die Atmosphäre irgendwie im doppelten Sinne etwas heiß und aufreibend. Ich weiß nicht, ob das an der Hitze liegt (in der Sonne hier wieder 40 Grad) oder ob es auch ohne Hitze jetzt so wäre. Interessant ist jedoch, daß ich das oft bei Personen beobachte, die dieses Wetter total super finden. Das läßt mich zu dem Schluß kommen, daß es wohl eine spezielle Sorte von Mensch gibt, die es überhaupt nicht mitbekommt, wenn sich in ihrem Körper und in ihrem Gehirn etwas verändert, egal wie negativ die Veränderung ist. Interessanterweise bekomme ich auch genau an den heißesten Tagen immer Anrufe von irgendeinem Werbe-Callcenter. Ich glaube, die rechnen schon damit, daß an diesen Tagen die Leute schön weich in der Birne sind.

Gebissen wurde ich gestern nacht, als ich frisch geduscht auf dem Balkon saß. Allerdings weiß ich nicht, was mich gebissen hat (nur daß es kein Affe war) und das finde ich etwas rätselhaft. Ich saß nämlich mit angezogenen Beinen, um welche ich meine Arme gelegt hatte, als ich plötzlich einen richtig starken fiesen Schmerz in der Wade spürte. Der Schmerz war tatsächlich so, als wenn da gerade etwas zubeißt und ich habe sofort reflexartig mit der Hand danach geschlagen, habe aber weder etwas gesehen, denn es war ziemlich dunkel, noch gehört. Heute nun ist meine Wade so angeschwollen, daß es aussieht, als hätte ich einen supermächtigen und riesigen Wadenmuskel - allerdings nur an einem Bein, aber viel schlimmer ist, daß es richtig wehtut bei jeder Bewegung. Hocken geht fast gar nicht. Mir ist definitiv klar, daß das keine Mücke war, den bei denen spüre ich den Stich eigentlich fast gar nicht und ich bekomme zwar eine juckende Quaddel, aber keine riesige Schwellung. Es war auch keine Wespe, denn diese hätte ich mindestens gehört und ich weiß, daß ein Wespenstich zwar beim Stechen weh tut, aber man ziemlich schnell davon nichts mehr spürt und auch nichts anschwillt, zumindest bei mir nicht. Ich kenne es eigentlich nur aus einem sehr frühen Erlebnis mit Bremsen, daß diese bei mir riesige Schwellungen und lange Zeit Schmerzen hinterlassen. Nur kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, wo bei mir ohne Wasserlage und im vierten Stock Bremsen herkommen sollen. Ich habe in meinem ganzen Leben in so einer Umgebung noch nie eine Bremse erlebt oder gesehen. Außerdem sind sie eigentlich tagaktiv und nicht nachtaktiv. Irgendwie finde ich das alles sehr seltsam. Ich hoffe nur, daß ich jetzt nicht nächstens zu Spiderwoman mutiere und mich von meinem Haus abseilen kann.

Immerhin bin ich froh, daß ich, wie man gerne sagt, Glück im Unglück hatte, und das Vieh, was immer es war, nur meine Wade erwischt hat. An einer empfindlicheren Stelle wären die Schmerzen noch unangenehmer und ich wäre viel entstellter. Obwohl es bei Bewegung ständig ziept, tanzte ich heute trotzdem wieder, um über die Hitze zu kommen dank meines genialen eingebauten Kühlsystems, hatte aber dann nach zwei Stunden auch schnell genug. Ich tanzte heute mal Zumba Sculpt, was zu diesem DVD-Set gehört, von dem ich mir letztens schon endlich die ersten beiden DVDs vornahm und sie wenig ansprechend fand. Zu diesem DVD-Set gehörten auch rasselnde Toning-Sticks, wie sie richtig heißen, die ich eigentlich noch nie mochte. Aber da sie bei Zumba Sculpt vorgesehen sind und ich sie noch besitze, habe ich sie doch dazu benutzt, wobei ich sie aber ständig total blöd und nervig fand. Nun wollte ich nach Abschluß dieser Session einen Platz in der Küche für sie finden, da sie eh so unfaßbar lang sind, daß man sie kaum irgendwo richtig verstauen kann, fand auch einen Ort und stellte fest, daß ich dort noch einen Vorrat an Meisenknödeln lagere. Wie gut, daß ich wenigstens für die Meisen einen Vorrat angelegt und vorgesorgt habe. Man müßte sich dann nur erinnern, wo man ihn versteckt. So ein bißchen ist das aber schon verkehrte Welt - der Teigroller liegt bei mir regulär unterm Bett, während die Toning-Sticks jetzt in der Küche ihren Platz gefunden haben.

Montag, 6. August 2018

Zuckerfrei selbstgemacht

Was für ein Omen mag das wohl sein, daß es mir gelungen ist, beim Einkaufen heute eine glatte "13" zu erzielen? Natürlich völlig unbeabsichtigt und zufällig. Wie man sieht, hält sich das Essen und Kochen bei diesem Wetter bei mir eher in Grenzen. Allerdings kommen mir die Leberwurstbrote auch so langsam aus den Ohren raus, weshalb ich beschloß, heute mal wieder Sushi zu bestellen. Das habe ich schon eine ganze Weile nicht getan, obwohl ich eigentlich gerne Sushi esse. Nur daß es meist die immer gleichen Zutaten sind, finde ich auf Dauer gerade bei Sushi schade. Dabei wäre gerade Sushi für unbegrenzte Kreativität prädestiniert. Ich kenne aber nur einen Anbieter, der Sushi zum Beispiel auch mit Mango macht. Diesmal nun habe ich mich gefreut, mal wieder neue Varianten probieren zu können, nämlich Sushi mit Ziegenkäse und gebratener Zuchini außen drum, sowie Lachs-Maki mit Granatapfelkernen. Dazu machte ich mir einen Tomaten-Pfirsich-Salat und eine Limonade.

Ja, nachdem ich ja schon begonnen habe, mir selbst Konfitüre mit zahnfreundlichem Birkenzucker einzukochen, dachte ich mir, müßte es doch ebenfalls möglich sein, Limonade damit selbst zu machen. Ich versuche zwar, soviel Zucker wie möglich zu meiden oder durch Birkenzucker zu ersetzen, allerdings bin ich ziemlich den Softdrinks verfallen. Ich kann mit relativer Leichtigkeit auf Schokolade und andere Süßigkeiten verzichten, aber bei Softdrinks fällt es mir sehr viel schwerer. Immerhin konsumiere ich auch Softdrinks nur als Genußmittel und entsprechend in Maßen. Damit bin ich schon viel besser dran als manch einer, der glaubt, mit Softdrinks könne man Durst stillen. Mit etwas Achtsamkeit bekommt man schnell mit, daß dies nicht der Fall ist, sondern daß Softdrinks immer noch mehr Durst machen. Der ultimative Trick ist deshalb, viel Wasser zu trinken, weil man dann nämlich automatisch nicht mehr häufig zum Softdrink greift. Aber statt Dessert nach dem Essen trinke ich dann doch mal gerne ein kleines Glas.
Während der Hitze nun schloß ich erfolgreich Tests mit selbstgemachter Limonade aus Zitronen und Orangen ab, heute probierte ich mal eine Variante mit Mandarinen. Dabei dachte ich an die Kinderbrause von früher mit Mandarinengeschmack, die ich zu DDR-Zeiten mochte. Natürlich schmeckt die selbstgemachte Limonade nicht genauso wie früher, da die künstlichen Aromen und der viele Zucker fehlen, ist aber sehr erfrischend. Ich werde mir jedoch mal ein bis zwei große Smoothies kaufen müssen, damit ich passende Flaschen habe. Die Flasche mit Schnappverschluß, die ich jetzt benutze, hält leider die Kohlensäure nicht sehr lange, aber das Prickeln ist für mich auch sehr wichtig. Genug Prickeln ist der halbe Genuß. Und dann ist da noch das Cola-Problem, denn Cola kann man nicht so schnell mal selbst machen. Zwar gibt es diverse Cola-Konzentrate, aber die sind alle voll mit den ekelhaftesten Zutaten und Süßungsmitteln, da kann ich drauf verzichten. Aber jetzt stolperte ich über ein Rezept für Cola-Sirup, den man aus Cola-Kraut machen kann. Cola-Kraut ist eigentlich Eberraute und eine Staude, die man überall anbauen kann und die nach Cola riecht und schmeckt. Ich glaube, ich werde mir im nächsten Frühjahr mal so ein Teil für die Balkonbepflanzung besorgen und eine Colabrau-Testreihe starten. Für dieses Jahr lohnt es sich nicht mehr.

Sushi

Kassenbon

Freitag, 3. August 2018

Meine lateinamerikanische Tanzrangliste

Beim Zumba lernt man in kürzerer Zeit als sonstwo eine Menge lateinamerikanische Tänze und ihre Grundschritte kennen. Zumba ist also auch sehr gut für die Allgemeinbildung. Einige Tänze kannte ich aber bereits vorher. Zum Beispiel hatte ich vor Jahren mal einen Salsa-Schnellkurs im Havanna(?), wo wir aber irgendwie einen anderen Stil gelernt haben, als er beim Zumba getanzt wird. Leider finde ich es jedoch schwierig, lateinamerikanische Musik zu finden, die mir wirklich gefällt und nicht nur als "Tanzvorlage" dient. Der Großteil spricht mich irgendwie nicht an. Während ich darüber so nachdachte fiel mir auf, daß ich die einzelnen Tanzstile und ihre Musik ganz unterschiedlich bewerte, weil sie mir entweder mehr oder nur wenig gefallen. Das fand ich spannend, weshalb ich mir mal die Mühe gemacht habe, aufzuschreiben, welche Stile ich mag und warum, bzw. warum nicht. Dabei fiel mir weiterhin auf, daß ich einzelne Tanzstile oft auch mit Farben verbinde, eigentlich eher unbewußt, aber nun habe ich mir das mal bewußt gemacht. Einige Assoziationen sind ziemlich eindeutig, bei anderen weiß ich im Grunde nicht, woher sie stammen. Es ist interessant, welche Erkenntnisse über mich selbst ich dabei gewonnen habe. Und mal schauen, ob diese Liste so bleibt, oder ob sie sich noch verändert. Sie beinhaltet natürlich nur die Tanzstile, die ich bisher kennengelernt habe.

(Noch ein kurzer Hinweis zur Grammatik: Die Artikel vor den einzelnen Tanzstilen machen mich völlig konfus. Ich finde es total befremdlich, wenn es die Samba, die Salsa usw. heißt. Wie es laut Duden scheint, sind beide Versionen richtig, sowohl männlich als auch weiblich. Ich halte mich lieber an den männlichen Artikel, weil es eben der Tanz heißt und nicht die Tanz und ich den Namen des Tanzes dann halt auch als Namen und nicht als Eigenwort verwende. Wenn ich einen Menschen mit Namen nenne, sage ich ja auch nicht die Micha oder die Sascha - bzw. würde man das dann als rüde Nennung einer weiblichen Person nur bei Nachnamen klassifizieren. Am besten ist natürlich, man läßt einfach alle Artikel weg.)

Auf Platz 1, wer hätte das gedacht, liegt bei mir tatsächlich der Samba. Jetzt sehe ich mich als kleines Mädchen, das begeistert "Tanze Samba mit mir, Samba, Samba die ganze Nacht" singt, mit ganz anderen Augen. Bisher hielt ich das einfach nur für eine komische Laune in meinen frühen Jahren. Aber wenn ich erklären müßte, wieso Samba, fällt mir dazu nur ein, daß Samba hauptsächlich Rhythmus ist und wenig Melodie und dadurch, aber auch durch die Tanzschritte, irgendwie sehr nah am afrikanischen Tanz ist, wahrscheinlich am nächsten von allen lateinamerikanischen Stilen, die ich kenne. Und zum traditionellen afrikanischen Tanz zu purer Trommelmusik fühle ich mich ebenfalls sehr hingezogen. Samba assoziere ich mit allen Farben des Regenbogens, also kunterbunt.

Auf Platz 2 befindet sich der Calypso. Ich mag die Tanzschritte des Calypso, was die Musik betrifft, bin ich allerdings etwas zwiegespalten. Das liegt einfach daran, daß diese Musik, selbst wenn man nur einmal dazu tanzt oder sie nur kurz hört, sich so in die Gehörwindungen bohrt und ein so fieses OIhrwurmvirus in sich trägt, daß man sie kaum wieder los wird. Aber einen Calypso als Ohrwurm - das kann einen schier in den Wahnsinn treiben und ist wahrlich kein Vergnügen. Calypso assoziere ich mit Orange und Gelb, also sehr sonnig.

Platz 3 darf der Jive einnehmen.. Das ist ebenfalls ein ziemlich lebhafter Tanz mit coolen Tanzschritten und es gibt eine ganze Menge Musik, auch Musik, die mir gefällt und die aus anderen Regionen stammt, zu der man Jive tanzen kann. Mit Jive assoziere ich Frühlingsgrün.

Für den Platz 4 wähle ich den Reggaeton, einfach deshalb, weil mir der ganze Körpereinsatz gefällt, den er erfordert. Allerdings gibt es auch Schritte, die ich nicht mag. Reggaeton assoziere ich mit einem Braun mit viel Rotanteil.

Platz 5 gehört dem Salsa. Salsa assoziere ich mit Türkisblau. Aber sowohl für Platz 4 als auch für Platz 5 finde ich es schon reichlich schwierig, ansprechende Musik zu finden.

Bachata darf auf den Platz 6. Bachata ist ein ziemlich weicher Tanz und gut geeignet, wenn man mal schlechterer Stimmung ist. Da er aber auch eintönig wirken kann, bin ich immer ganz froh, wenn in den Zumba-Choreos durch Flamenco oder Tango da etwas Spannung hinzukommt. Mit Bachata verbinde ich keine Farbe.

Auf den Platz 7 gehört der Cha-Cha. Ich finde, der Cha-Cha ist ein guter Lückenfüller, den man zu viel verschiedener Musik einsetzen kann. Aber seltsamerweise assoziere ich ihn mit Grau. An sich habe ich nichts gegen Grau, ich trage es ja selbst gerne, aber so als Tanz begeistert Grau mich irgendwie nicht.

Der Platz 8 ist dem Merengue vorbehalten. Der Merengue ist zwar auch ein schneller und lebhafter Tanz, also etwas, das ich anscheinend favorisiere, aber ihm fehlt komplett die Leichtigkeit. Die Tanzstile, die ich am liebsten mag, strahlen durchweg viel Leichtigkeit aus, während der Merengue einfach nur zackig ist. Als Workout durchaus mal ganz ok, aber die Musik ist weitestgehend furchtbar. Als Farbe assoziere ich Braun, aber ein sehr dunkles.

Auf dem Platz 9 liegt der Cumbia. Ich finde, dem Cumbia sieht man die Ketten an den Füßen schon an und auch die Musik wirkt immer etwas schleppend und für meine Ohren irgendwie mißtönend. Mit dem Cumbia assoziere ich ebenfalls keine Farbe.

Und dann der Reggae auf Platz 10. Ich hege schon immer eine Aversion gegen Reggae, ich kann aber gar nicht so genau sagen, woran das liegt. Ich finde, diese Musik klingt in ihrer Gleichförmigkeit meist leer und bekifft und strahlt keinerlei Emotion aus. Reggae assoziere ich mit Violett.

Dann wäre da noch der Lambada, dem ich aber keinen Platz zuweise, weil ich nur ein einziges Lied kenne und dieses Lied hasse ich mit Inbrunst.

Und falls sich wer wundert, warum bei den Tänzen kein Rot auftaucht - dieses bleibt dem Tango und dem Flamenco vorbehalten...

Hier mal das Beispiel für einen Calypso, der einen geradewegs in den Wahnsinn führen kann, auch wenn er etwas langsamer ist:






Mittwoch, 1. August 2018

In der Höhle des Löwen während der Hitzeapokalypse

Als ich heute früh kurz mal aufwachte und auf das Thermometer schaute, waren es um ca. 6 Uhr bereits 27 Grad - im Schatten wohlgemerkt. Ich kann mich noch an Sommer erinnern (damals wars), mit heißen Sommertagen, als genau dieses Thermometer höchstens 15 bis 18 Grad anzeigte, wenn ich am Morgen zur Arbeit ging. Das ist alles nicht mehr normal. Um 10 Uhr sind es im Schatten schon wieder über 30 Grad. Und sogar die Fische sterben wegen der Hitze direkt im Wasser, ich wußte bisher gar nicht, daß sowas möglich ist. Schlafen geht nur noch mit einem Ventilator am Bett, der die ganze Zeit läuft. Ich bin froh, daß der überhaupt so lange durchhält, weil es eigentlich nur ein kleines, billiges Teil ist. Ich habe zwar auch noch einen größeren Kaltlüfter, aber der ist viel zu laut. Und es ist in der Tat so, daß natürlich neben dem Baden das Tanzen das Beste ist, was man machen kann. Aber natürlich nackt, bzw. mit allerhöchstens einem Bikini. Wenn ich genügend tanze, um stark zu schwitzen, dann wird mein Körper derart kalt, als ob ich gerade aus dem Kühlschrank komme und fäßt sich auch so an. Dann fühle ich mich sofort viel frischer und spüre dieses Drückende der Hitze gar nicht mehr so sehr. Es gibt dabei nur zwei Probleme: Zum einen ist es nicht so einfach, sich dazu aufzuraffen, wenn man total platt und der Körper down ist, zum anderen kann man nicht den ganzen Tag tanzen, sondern muß irgendwann wieder aufhören. Dann trocknet der Schweiß schnell ab und alles ist wie vorher. Ich gehe danach mitsamt Bikini unter die Dusche, denn so spare ich mir für die paar Bikiniteile die Waschmaschine anzuwerfen. Für die Dusche habe ich mir einen Vernebelungsaufsatz installiert, den ich wirklich nur benutze, wenn es sehr heiß ist, gerade weil er so erfrischend ist. Hat so ein bißchen was wie unter einem Wasserfall und produziert herrliche negative Ionen. Aber die ganze Kühlungs-Tanzerei hat noch einen weiteren klitzekleinen Nachteil - in meiner Wohnung riecht es wie in einem Tigerkäfig, weil ich immer erst nachts die Fenster öffne, um es wenigstens ein paar kleine Grad kühler zu haben als draußen.

Sonntag, 29. Juli 2018

Nackttänzerinnen der Goldenen Zwanziger

Die Zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts und den Jugendstil mochte ich schon immer ganz besonders. Im Grunde, fällt mir gerade auf, fühle ich mich irgendwie generell zu Epochen hingezogen, die sich durch vergleichsweise viel Freiheiten und Freizügigkeit auszeichnen. Hm, interessant. Denn wegen meines geschichtlichen Interesses habe ich schon einiges über diese Zeit gehört und gelesen. Mir war bereits bekannt, daß in dieser Zeit Nackttanz und andere "Freikörperbeschäftigungen" hoch in Kurs standen und es etliche, auch bekannte Nackttänzerinnen in dieser Zeit gab. Es gab aber auch ganze Vereine, die jedem diese Vergnügungen ermöglichten. Vielleicht war das sogar der Beginn der FKK, aber das habe ich nicht recherchiert, sondern ist nur so ein Gedanke. Ich habe mich jedoch noch nie mit diesem ganz speziellen Thema des Nackttanzes in den Zwanzigern beschäftigt und ich dachte mir, diese heißen Tage wären doch mal die passende Gelegenheit dazu.

Im Internet findet man einige Biographien von mehr oder weniger bekannten Nackttänzerinnen. Auffällig ist, daß alle nicht sehr alt geworden sind. 28, 30, 34 - ok, ich hoffe und denke mal, das lag weniger am Nackttanzen als an den Drogen, die von ihnen konsumiert wurden. Aber mit so einem Beruf wie Nackttänzerin mag manch eine auch gedacht haben, ist es ganz gut, wenn man nicht allzu alt wird.

https://de.wikipedia.org/wiki/Lola_Bach

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Celly_de_Rheidt

Sehr spannend der Spiegel-Artikel über Anita Berber, wobei es über sie ja inzwischen sogar Bühnenstücke gibt. Und in Berlin einen nach ihr benannten Platz.

https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/taenzerin-anita-berber-das-nackte-leben-a-430326.html

Wie man nackt einen Standspagat macht ohne daß es obzön aussieht, das wüßte ich auch mal gerne. Das scheint aber nicht überliefert zu sein.

Außerdem fand ich sogar eine ganze Diplomarbeit über den Nackttanz im Netz. Ich werde zukünftig mal nach richtiger Literatur darüber Ausschau halten. Solch eine Erweiterung der Geschichtskenntnisse kann sicher nicht schaden.

Samstag, 28. Juli 2018

Es regnet!

Was für eine Wohltat! Ich packte mich gleich mal auf die Bank in den Regen und sogar der Regen war warm. Doch dann begann es riesige Eiskristalle zu hageln und ich habe mich schleunigst wieder nach drinnen begeben. Immer diese Extreme!

Edit: Ein Bikini für den Tag, ein Bikini zum Tanzen und ein Bikini zum Schlafen. Was braucht man (frau) mehr? Und für Bikini reichen die Temperaturen immer noch. (Ungefähr so müssen sie sich auf dem Südsee-Atoll fühlen. "Schatz, welchen Bikini soll ich heute anziehen?")

Edit: Der Regen hat mir Hunger gemacht. Bärenhunger! So als müßte ich alles Essen der letzten zwei Wochen nachholen, als ich keinen Hunger hatte. Statt Brot wie geplant, gab es deshalb gleichmal eine große Pfanne Pasta mit Champingons. Und obwohl sie locker für zwei Mahlzeiten gereicht hätte, hab ich sie leergeputzt.

Ich kann so nicht tanzen!

Über die Hitze beschwere ich mich ja schon gar nicht mehr. Meine Einstellung zum Tanzen bei hohen Temperaturen, zumindest zum Alleintanzen, hat sich völlig geändert, seit ich die Vorzüge des Nackttanzens zu schätzen gelernt habe. Ok, Nackttanzen ist etwas reißerisch, denn eigentlich tanze ich im Bikini, aber seitdem kann ich mich enorm für mein serienmäßig eingebautes Körperkühlsystem begeistern. Dieses System ist mir bisher nie so sehr effektiv aufgefallen, was wahrscheinlich daran liegt, daß es eigentlich am besten über Bauch und Rücken funktioniert und wenn man da was drüber gezogen hat, sei es auch noch so luftig, ist die Funktionsweise sofort stark eingeschränkt. Hat man aber nichts als Schweiß an diesen Stellen, wird der ganze Körper schnell angenehm kalt, so als hätte man eine Klimaanlage in der Wohnung. Interessant, womit man so ausgestattet ist, das man aber wegen der zivilisatorischen Auslagerungen und Ablenkungen nie so richtig schätzen und kennengelernt hat. Meine Begeisterung für mein Körperkühlsystem ist so groß, daß ich mich schon frage, ob es ein Fehler war, so viele Jogginghosen gekauft zu haben, weil ich jetzt künftig nur noch im Bikini tanze. Im Moment nervt es mich jedenfalls immer, wenn ich noch irgendetwas anderes über meiner Haut habe. Nun ja, im Winter bin ich vielleicht doch froh, wenn ich wieder etwas anziehen kann. Aber wer weiß? Vielleicht finde ich ja Klamotten inzwischen auf der Haut generell so lästig, daß ich nie mehr etwas anziehen möchte. Wäre ich dreißig Jahre jünger, würde ich mal in Erwägung ziehen, ob eine Karriere wie Micaela Schäfers für mich in Frage kommt. Aber eigentlich bin ich gar nicht der exhibitionistische Typ, ich möchte mich nur gerne wohlfühlen in meiner Haut und dazu braucht sie einfach viel Luft, was mir auch schon früher immer über die Wintermonate aufgefallen ist. Selbst im Winter muß ich mich manchmal frei machen. Wenn ich zu lange von Kopf bis Fuß bedeckt herumlaufe, dann werde ich fast depressiv, zumindest fühlt es sich irgendwie so an, als sei ich nicht mehr in meinem Körper.

Aber eigentlich wollte ich erzählen, warum ich so nicht tanzen kann. Zu Hause benutze ich Turnschläppchen, um damit in der Küche zu tanzen, da ich schleichleise Schuhe brauche, die nicht viel Lärm machen, wenn ich herumhopse. Normale Schuhe sind da zu laut. Ich habe sogar Turnschläppchen gekauft, die aus echtem Leder sind, sowohl an der Sohle, als auch rundrum, und damit atmungsaktiv und angenehmer als die üblichen aus Kunstleder. Eine Ledersohle ist normalerweise schön glatt und rutschig, das Problem ist nur, daß sie bei mir höchstens eine halbe Stunde so bleibt. Danach fängt sie an auf dem Boden zu kleben und laute Geräusche zu machen. Vermutlich eine Folge gerade dieser Atmungsativität. Und mit diesem Widerstand an den Füßen und den Geräuschen dazu, ist an tanzen nicht mehr wirklich zu denken. Dann muß ich immer auf Kunstlederschläppchen umsteigen, deren Kunstledersohle auch länger gut funktioniert. Nur bei dieser Hitze nicht mehr. Jetzt fängt die auch an zu kleben und ich war komplett genervt, weil ich nicht mehr wußte, was ich noch anziehen soll, um vernünftig tanzen zu können. In der Turnhalle hatte ich stets das lästige Problem, daß die Schuhe zu rutschig sind und man mit einigen davon fast Eiskunstlaufen machen kann, in der Küche dagegen klebe ich dauernd fest. Für die Turnhalle habe ich ja inzwischen ein perfektes Paar Schuhe gefunden, das nicht mehr zu sehr rutscht, aber für die Küche hatte ich kein As im Ärmel. Da man auf Strümpfen meist besser rutscht, zog ich erst Stulpen über die Schläppchen, die die Sohle teilweise bedecken, allerdings wird das dann wieder viel zu warm und die verziehen und rollen sich an der Sohle. Dann fiel mir ein, daß ich noch durchsichtige Polyamid-Socken besitze, die ich nie anziehe, da ich inzwischen Polyamidstrümpfe generell meide. Doch zwei bis drei Paar aus der DDR habe ich aufgehoben, weil ich immer dachte, wer weiß, wozu die noch gut sind. Ich habe also ein Paar davon rausgekramt, über die Schläppchen gezogen und siehe da - ab jetzt flutschte es. Aber wie! Der Drive bei den Drehungen ist jetzt so intensiv, daß ich aufpassen muß, nicht in die Küchenschränke zu krachen. So viel Rutschigkeit bin ich in der Küche gar nicht gewöhnt. Damit haben diese alten ollen Socken, doch noch ihren Platz gefunden und werden zur Tanzschuhhülle. Ist zwar leider auch ein wenig wärmer, aber hält sich Grenzen, und sieht allerdings total beknackt aus. Trotzdem besser, als wenn ich jetzt noch hundert Schuhe kaufe in der Hoffnung, irgendwann mal die passenden mit dem richtigen Flow für die Küche zu finden.
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