Früher war mehr Magie. Ich könnte mal wieder einen magischen Kick gebrauchen. Stattdessen koche ich frische Erbsen und das ist wahrlich kein Vergnügen, denn sie rollen überall anders hin, nur nicht in den Kochtopf. Wahrscheinlich halten sie in dem Spalt unter dem Herd, wo man nicht heran kommt, Versammlungen ab. Ein bißchen Sommer würde vielleicht auch schon helfen.
Zwar höre ich etwas besser, weil das rechte Ohr besser geworden ist, aber das linke ist dafür schlimmer und fängt inzwischen auch an weh zu tun. Vielleicht will mein Musikohr ja keine Musik mehr hören. Nun hatte ich heute sowieso Checkup bei meiner Ärztin, so daß ich mir nicht extra einen Termin holen mußte. Gestern dagegen bin ich mit dem linken Fuß umgeknickt. Es hat kurz geschmerzt, doch dann hab ich mit dem Fuß noch zwei Stunden getanzt und bin vier weitere Stunden ganz normal herumgelaufen, ohne daß ich irgendetwas gemerkt hätte. Aber als ich dann im Bett lag, wundere ich mich, daß irgendwie der Fuß weh tut, und das tat er dann so, daß ich zwei Stunden lang vor Schmerzen gar nicht einschlafen konnte und nicht wußte, wie ich den Fuß am besten lagere. Toll, denke ich so bei mir, da darf die Ärztin den Fuß morgen gleich mitverarzten und Zumba kann ich wohl knicken. Doch heute früh waren die Schmerzen wieder völlig weg. Ich hab noch etwas mißtrauisch den Fuß beäugt, aber weder Schwellungen noch blaue Flecke waren zu sehen und während ich anfangs vorsichtig damit herumschlich, merkte ich schnell, das sich alles fast normal anfühlte. Allerdings habe ich es auch gerade mal wieder im Rücken und war völlig steif. Kurzgesagt fühlte ich mich heute morgen alles in allem taub, lahm, krumm und mehr nach diesem hier:
Beim Zumba war ich trotzdem und wollte eigentlich kürzer treten, das habe ich aber, glaube ich, nicht getan. Komischerweise merke ich beim Tanzen kaum etwas - das sind wohl die Endorphine. Danach konnte ich mich nur schnell des Schweißes entledigen und mußte gleich weiter zum Arzttermin. Gestern hatte ich mir extra noch meine Brüste mit Kinesiologie-Tape abgeklebt, um das Problem mit dem EKG so zu lösen. Als ich ausgezogen auf der Liege lag und die Schwester herein kam, schaute sie verdutzt auf die pinkfarbenen Streifen und fragte mich, was ich da gemacht hätte. Ich habe es ihr erklärt und es gab glücklicherweise keine Probleme wegen des EKGs. Mit EKG, Blutdruck und Laborwerten war die Ärztin außerordentlich zufrieden, nur das Cholesterin ist immer ein wenig erhöht bei mir. Das war es aber auch schon vor zwanzig Jahren. Sie tastete außerdem an meiner linken Achsel herum, weil sie dachte, das sei eine Narbe. "Nee" sage ich, "das ist keine Narbe, das ist ein Loch." (Könnte man aber für eine Narbe halten, weil es dort so eingezogen aussieht.) "Na ja, nicht gerade große ärztliche Kunst" meinte sie darauf. Mit meinen Ohren war sie ebenfalls weniger zufrieden, denn ich habe eine Gehörgangsentzündung. Beim rechten Ohr ist sie schon fast abgeheilt, aber im linken Ohr ist vom Eingang bis zum Trommelfell alles zu. Sie wollte mich erst zum HNO schicken, aber weil ich so entnervt war und mich nicht weiter schicken lassen wollte, hat sie sich breitschlagen lassen und selbst antibiotische Ohrentropfen verschrieben. Einmal stärkere für das linke Ohr und etwas schwächere für das rechte Ohr. Die schwächeren muß ich allerdings allein bezahlen, ebenso wie die Vitamin-D-Kapseln. Die Onkologin hatte Vitamin-D getestet - jedoch nur weil ich das wollte, von allein macht sie das nicht - und erneut einen starken Vitamin-D-Mangel festgestellt. Aber verschrieben bekomme ich trotzdem nichts, bzw. wie heute nur auf Privatrezept. Insgesamt habe ich in der Apotheke 53 EUR gelassen. Alleine die Ohrentropfen für das rechte Ohr kosten davon knapp 19 EUR. Und es sind genau 5 ml darin, von denen die Hälfte aus dem Ohr wieder herausläuft. Ein wirklich teurer Spaß. Jetzt soll ich übernächste Woche noch einmal hin, um zu schauen, ob es geholfen hat, aber wenn nicht, muß ich doch zum HNO.
Meine Mutter ist der festen Überzeugung, daß ich ein Alter von 82 Jahren erreiche. Und sie weiß auch, wie man 94 wird. Als mein Opa, ihr Vater, 94 war - das Alter, in dem er dann friedlich eingeschlafen ist, sagte er immer, er hätte nie geglaubt, daß er mal so alt werden würde. Meine Mutter weiß, was der Grund dafür ist, nämlich daß er sich Zeit seines Lebens vor jeglicher Arbeit gedrückt hat. Er war bei der Post tätig und wurde mal gefragt, ob er in den Schalterdienst geht. Aber das wollte er nicht, weil ihm das zu stressig war. Stattdessen ging er in den Zeitungsvertrieb, wo er Nachtschichten hatte, aber das störte ihn nicht. Und wenn früh um 5 Uhr die Lastwagen mit den frisch gedruckten Zeitungen einfuhren, mußten die Fahrer ihn immer aufwecken, weil er mit dem Kopf auf dem Schreibtisch tief und fest schlief. Nun ja, wenn man eine ganze, mit drei Kindern gesegnete Ehe lang seine Frau mit der Frau seines Bruders betrügt, da diese den Bruder nur geheiratet hat, weil dieser mehr Geld gespart und es nicht wie mein Opa bei Pferdewetten verzockt hatte, braucht man seine Energie wahrscheinlich anderweitig. Immerhin haben sie es dann, als mein Opa 86 war (und meine Oma schon vor Jahrzehnten vom Brustkrebs dahingerafft), geschafft, doch noch zu heiraten.
Nachtschichten habe ich auch schon gearbeitet, nur hatte ich dort nie die Gelegenheit zu schlafen. Und wenn man sich so das Leben meines Großvaters betrachtet und daraus noch andere wertvollen Lehren für ein langes und gesundes Leben ziehen will, dann wären es diese:
- sich vor jeder Arbeit drücken
- Angeln gehen
- Essen wie ein Scheunendrescher
- mit Mitte 50 aufhören zu rauchen und zu trinken
- fremdgehen
- Pferderennen besuchen und sein Geld beim Wetten verzocken
- mit 86 Jahren seine Jugendliebe heiraten
Meine Ohren scheinen, wenn auch nur sehr langsam, etwas besser zu werden. Zumindest habe ich heute wieder das Röcheln meines Nachbarn aus dem Nachbarhaus gehört. Und obwohl ich eigentlich keine richtige Lust zum Tanzen hatte, werde ich dann doch immer zappelig, wenn ich Videos ansehe, also habe ich ein bißchen geübt und zwei neue Videos zu meiner exklusiven Zumba-Pinnwand hinzugefügt.
Das erste gefällt mir sehr, nicht nur, weil es Hip Hop ist, sondern auch ziemlich afrikanisch inspiriert. Der Line Dance im zweiten Video ist gar nicht so einfach, wie er aussieht. Zumindest als Koordinationslegastheniker muß man anfangs oft üben, bis man alle Gliedmaßen unter Kontrolle hat. Aber irgendwann habe ich dann tatsächlich meine Hacken getroffen. Und die Choreo macht richtig Laune. Und auch so ein Kostüm würde mir stehen, finde ich.
Ich habe mir außerdem eine Line Dance-Choreo zu "Puttin on the ritz" heruntergeladen, aber nicht die schwarz-weiße Version. Dazu würden mir die Komparsen fehlen...
In einer Wohnung, die die Wohnung meiner Eltern ist, aber etwas anders geschnitten, beobachte ich auf einer Couch liegend die Vorgänge. Die Couch steht in einem Zimmer, welches ohne Wand direkt in den Flur übergeht. Gegenüber liegt das Schlafzimmer und am rechten Ende des Flurs das Arbeitszimmer meines Vaters. Es kommen immer wieder fremde Leute den Flur hinauf. Ein Mann spaziert in das Schlafzimmer, dessen Tür offen steht, und holt Gegenstände heraus. Anscheinend hat mein Vater einige Dinge an ihn verkauft. Ein anderer Mann kommt und verschwindet im Arbeitszimmer meines Vaters. Nach ihm erscheint eine Haushälterin in Kittelschürze und schließt hinter ihnen das Zimmer ab. "Sie können doch nicht einfach die beiden einschließen! Wie sollen sie wieder herauskommen?" rüge ich sie, halb verwundert und halb belustigt. Sie grinst und beginnt irgendetwas zu erzählen, das wie ein Rätsel klingt, während sie Sachen wegräumt. Für mich klingt es, als fühlte sie sich schlecht behandelt, mir scheint sie allerdings zu vertrauen. Dann kommt mir ein Gedanke, mit dem ich meine, das Rätsel gelöst zu haben: "Stimmts, es stört Sie, daß sie nicht so behandelt werden, als würden Sie zur Familie gehören, oder?" Sie lächelt und räumt weiter auf.
Später komme ich in mein ehemaliges Kinderzimmer. Eine Vielzahl von Gästen hat sich im Wohnzimmer eingefunden und einige in meinem Alter, sowie auch kleinere Kinder sitzen in meinem Zimmer herum. Sie haben die Aufgabe bekommen, auf zwei Hunde aufzupassen, die zu den Gästen gehören. Das eine ist eine läufige Hündin mit rotem Fell und das andere ein weißgrauer Rüde, der auf sie fliegt. Beide sind eindeutig paarungsbereit und werden nur noch mit Mühe zurückgehalten, über einander herzufallen. Ich denke bei mir, daß es besser wäre, die beiden Gäste zu informieren und zu fragen, wie sie zu einer Paarung stehen. Vielleicht wäre es ja ok für sie, aber es könnte auch sein, daß sie sauer werden, wenn wir die Hunde nicht voneinander fernhalten. Doch dann sollen sie sich selbst um diese kümmern. Allerdings ist das schon ziemlich heikel, damit jetzt in die Feier zu platzen. Während ich noch überlege, macht der Rüde komische Bewegungen, als würde er auf dem Rücken hin-und herkugeln. Plötzlich bemerke ich etwas Feuchtes in meinem Gesicht. Sekunden später wird mir klar, daß ich das Hundesperma ins Gesicht bekommen habe. Nach dem ersten Ekel bin ich relativ amüsiert darüber und denke bei mir, es paßt ja irgendwie zu meiner Pechsträhne, daß ausgerechnet alles auf mir landet. Aber nicht wirklich alles. Als ich mich umschaue, bemerke ich, daß ein schwarzhaariges Mädchen auch ein paar Spritzer abbekommen hat. Sie scheint das allerdings gar nicht zu realisieren.
Um mir das Hundesperma abzuwaschen müßte ich in das Badezimmer. Um dorthin zu gelangen, muß ich durch das Wohnzimmer, welches ein Durchgangszimmer ist und damit an allen Gästen vorbei. Bei der Vorstellung, mit Sperma im Gesicht da hindurch zu laufen, kommt wieder mein Sinn für Komik zum Vorschein und wenn ich nicht gerade selbst in dieser Situation wäre, denke ich, würde ich mich wahrscheinlich ausschütten vor Lachen. Doch erstmal muß ich eine Lösung finden. Vorsichtig versuche ich mit den Fingern, das Sperma zu entfernen. Mit einem Blick in den Spiegel stelle ich fest, daß zwar keine Spritzer mehr zu sehen sind, aber die Haut glänzt immer noch verräterisch feucht. Nun ja, das muß jetzt so gehen.
Wenn man halb taub ist, scheint das seltsame Auswirkungen auf den Appetit zu haben. Anders als bei Schnupfen in der Nase könnte ich ständig essen. Gestern abend habe ich einen ganzen großen Blumenkohlkopf, drei Spinat-Teigtaschen von Alnatura und einen Apfel vertilgt und hatte danach immer noch Hunger. Erst auf Schokolade - zum Glück hatte ich eine Tafel französische Schokolade da, die ich von meinem Neffen zu Ostern bekam - und dann auf Chips. Später auf kandierten Ingwer und selbst nachts hatte ich dauernd die Anwandlung zum Kühlschrank zu laufen, was ich mir aber verkniff. Normalerweise bin ich gar nicht so, daß ich ständig zwischendurch etwas essen muß. Sowas nennt man dann wohl Frusthunger. Ist ja auch etwas, wozu man die Ohren nicht braucht. Alles andere macht keinen richtigen Spaß. Und mit den halbtauben Ohren fühle ich mich komischerweise, wenn ich aus dem Haus und unter Menschen gehe, immer so, als hätte ich irgendetwas vergessen und noch meine Hausschuhe an, oder ähnliches. Bei Pinterest las ich irgendwo, daß man mit dem rechten Ohr besser Worte und Gespräche hört, mit dem linken dagegen besser Musik. Das linke Ohr ist bei mir mehr zu als das rechte. Nun ja, für Zumba hat es gerade noch gereicht.
Eine weiße Badewanne mit gußeisernen Füßen steht mitten in einer Landschaft aus Moos. Leichter Dunst steigt aus dem grünen Moosteppich auf, so daß die Landschaft etwas verhangen wirkt. Ich schaue mich immer mal wieder um, ob jemand zu sehen ist, denn ich sitze nackt in der Badewanne im wohlig temperierten Wasser. Doch die Ebene ist menschenleer und so mache ich mich mit Genuß an eine gründliche Reinigung mit Holzbürste und weißer Seife. Erst schrubbe ich mit der Bürste die Arme ab, dann kommen die Beine dran. Auf diesen wächst dasselbe grüne Moos wie in der Landschaft, aber das ist im Traum völlig normal. Das Moos geht vom Schrubben auch nicht ab. Aus einigen Büschen in der Ferne höre ich Kinderstimmen, die rufen: "Eine Frau mit Streifen!" Meinen die mich? Vielleicht sehe ich ja mit dem Moosbewuchs irgendwie gestreift aus.
<'Ohne Moos nix los.' - Vielleicht sollte ich ja morgen mal Lotto spielen?>
Trotz des Schnupfens in den Ohren war ich bei der Psychoonk. Mit einem einzelnen Gegenüber kann ich mich noch ganz gut unterhalten. Die Worte verstehe ich meist, allerdings hatte ich das Gefühl, daß ich beim Erzählen immer lauter werde. Als ich sie fragte, ob ich zu laut bin, meinte sie, es geht gerade noch so.
Und sie fragte mich, ob es irgendetwas gibt, das mir aus den Ohren kommt oder aus den Ohren hängt. Öhmm, an diese Redewendungen hatte ich noch gar nicht gedacht, aber es gäbe so einiges, das mir aus den Ohren hängt und aus den Ohren dampft. Allerdings vermute ich mal, daß dies wohl bei jedem Zweiten, dem man diese Frage stellt, ebenfalls der Fall wäre - ohne daß deshalb jeder einen Schnupfen in den Ohren bekommt. Und genauso gut hätte auch meine Nase voll werden können.
In einer Klinik, in der ich einen Termin für einen Eingriff habe, erscheine ich an der Anmeldung. Es ist ziemlich viel los hier, überall wartende Patienten und die Schwestern sind sehr beschäftigt und kurz angebunden. Ich werde in einen großen Behandlungsraum geführt, der ebenfalls ziemlich voll ist. Zwei Kinder sitzen auf einer Liege, eine Frau, die anscheinend Chemotherapie erhält, sitzt auf einem Stuhl, und jede Menge Schwestern, aber auch anderes Personal, das nur zum Plaudern kommt, halten sich hier auf. Nach einer kurzen Wartezeit werde ich auf die Behandlungsliege gebeten, wo ich auf dem Bauch liege. Eine Ärztin kommt, redet aber überhaupt nicht mit mir, sondern nur mit den Schwestern über mich. Ich finde das etwas befremdlich, beschließe aber noch nichts zu sagen, denn dies ist wohl nur eine Voruntersuchung der plastischen Chirurgen. Für den Eingriff schaut sie sich meine Waden an und spritzt ein paar Besenreiser weg. Das Ergebnis befriedigt sie und sie meint, meine Schenkel - wie sie meine Waden nennt - seien gut geeignet (wohl für den Eingriff). Dann verschwindet sie wieder. Ich bleibe noch eine Weile auf der Liege, wo ich die Leute um mich herum beobachte, bevor ich mich auf den Stuhl setze, auf dem vorher die Chemopatientin saß. Der Stuhl steht neben einer erhöhten Anrichte und eine der unfreundlichen Schwestern kommt und maunzt mich an, weil ich Körperflüssigkeiten auf der Anrichte hinterlassen hätte, während sie diese säubert. Ich war das aber gar nicht, was ich ihr ärgerlich sage. Dann schickt man mich in einen Flur mit großen Glasfenstern, wo mir eine ältere Frau mit halblangen blonden Haaren sagt, wie es weitergeht. Dabei wirkt sie relativ gelangweilt und so, als ob sie das viele Male am Tag erzählen würde, was auf mich sehr herablassend wirkt. Von den Glasfenstern aus hat man einen weiten Blick über die Landschaft und in der Ferne sieht man von Wasser umgeben eine Insel, die mit dichtem Wald bewachsen ist, dessen Dunkelgrün fast schwarz ist. Auf diese Insel zeigt sie und erklärt, dorthin müßte ich mit der Fähre übersetzen, um die nächste behandelnde Ärztin zu finden. Ich bin ein wenig überrascht, denke mir dann aber, daß das Klinikgelände hier einfach ziemlich groß ist.
Auf dem Weg zur Fähre lande ich erst an einem S-Bahnhof, wo ich beinahe hineingehe, bis mir wieder einfällt, daß ich ja mit der Fähre übersetzen muß. Also laufe ich weiter Richtung Wasser durch einen Wald und an einigen Häusern vorbei, wobei ich bedauere, daß ich keine Kamera dabei habe. Hätte ich geahnt, daß dieser Termin so ein langer Ausflug wird, hätte ich eine eingesteckt. Da es immer wärmer geworden ist, trage ich jetzt Jacken und Schal in den Armen. Am Ufer des Wassers angekommen, sehe ich in der Ferne auch schon größere Fährschiffe ablegen. Da am Ufer viel los ist, bin ich versucht mich erst ein wenig umzuschauen, doch dann frage ich mich, wie lange die Fähren wohl fahren - mir war so, als hätte ich bis 17 Uhr gehört - und beschließe, mich zu beeilen. Ich frage mich auch, ob ich von der Insel aus überhaupt eine Fähre zurück bekomme, aber das soll mir jetzt egal sein. Um zum Fährhafen zu gelangen, muß ich über das Gelände eines Wasser-Vergnügungsparks und klettere dort einige Rutschen hinauf, an deren Ende Leute sitzen und geduldig warten, bis ich oben angekommen bin. Die Rutschen sind mit einer Plane auf Stangen überdacht und im Vorbeilaufen wickelt sich mein Schal so um eine der Stangen, daß er völlig verknotet und verheddert nicht mehr abzubekommen ist. Zwei Männer von den Rutschen helfen mir, das zu entwirren und den Schal wieder zu lösen. Ich sage, daß ich zur Fähre muß. Sie zeigen mir den schon in Sichtweite befindlichen Fährhafen und meinen, daß sie ebenfalls zur Fähre müßten. Deshalb gehen wir zusammen dorthin. Am Fährhafen befindet sich eine tief eingeschnittene Bucht mit Wasser und im Wasser sieht man kurz unter der Wasseroberfläche Sitzreihen mit Menschen. Der Zugang zu den verschiedenen Fähren befindet sich allerdings auf der anderen Seite der Bucht. Die beiden Männer springen beide einfach mit ein paar großen Schritten über die Bucht hinüber, wobei sie wohl die Köpfe als Tritte benutzen. Ich will das aber nicht und mache einen Umweg über die Bucht herum, weshalb ich die Männer aus den Augen verliere, weil ich länger brauche. In dem Gewimmel vor den verschiedenen Fähren weiß ich nun nicht, welche ich nehmen muß, doch von ganz vorne scheint mir jemand zu rufen und zu winken. Also gehe ich bis ganz nach vorne und betrete kurzerhand die dort liegende Fähre. Ich werde von einer Schaffnerin begrüßt, die seltsamerweise genauso aussieht wie die Frau im Glasflur, bzw. ich bin mir sicher, daß sie es ist. Genauso gelangweilt wie im Flur verkauft sie hier Fahrkarten. Von mir will sie 90 Mark für die Fahrt. Ich kann es nicht fassen und es überkommt mich eine leichte Paranoia, in der ich glaube, daß dies ein abgekartetes Spiel ist und die Hinterwäldler so ihre Besucher ausnehmen. Da ich empört und fragend: "90 Mark?" gerufen habe, setzt sie hinzu: "Das ist für eine Jahreskarte." Warum sagt sie das nicht gleich, wenn ich nur eine einfache Fahrt verlange? "Na sehen Sie" antworte ich, "ich möchte keine Jahreskarte, sondern nur eine Hinfahrt." Und setze nach kurzem Überlegen noch hinzu: "Und eine Rückfahrt." Währendessen beginne ich in meiner großen Tasche nach der Geldbörse zu kramen. Ich gehe jedes Fach genauestens durch, doch kann sie nirgends finden. Ich muß sie auf dem Weg verloren haben. Jetzt suche ich nach einer Karte, die ich ihr geben kann. Und während ich panischer werdend herumkrame, wache ich auf.
Gerne hätte ich Groove mal wieder im Ohr - statt Zuckerwatte. Meine Lust am Tanzen ist damit erstmal auch wieder vergangen. So eine leichte Hüftakrobatik geht gerade noch, aber nicht lange. Das macht alles keinen Spaß mehr. Hab noch einen Zitronenthymian auf dem Balkon gepflanzt. Ich glaube, die schrecken Mücken besser ab als jede Tomatenpflanze, aber ich habe diese Vermutung noch nicht verifiziert. Außerdem werde ich ihn mal in Detoxwasser probieren.
In einem Ferienhaus fällt mir ein sehr leuchtendes und realistisches Bild auf, das beinahe wie ein Aquarium wirkt, aber Meeresdünen und nassen Sandstrand zeigt, alles in einer besonderen Beleuchtung, als wäre gerade nach einem Regentag die Sonne durch die Wolken gebrochen und ließe den Strandhafer und den nassen Sand extra funkeln. Doch während ich die Augen nicht davon abwenden kann, fällt mir auf, daß es gar kein Bild ist, sondern tatsächlich ein kleines Fenster, das in die ansonsten fensterlose Wand eingebaut wurde. Dann bemerke ich, daß sich ein Fremder in der Ferienwohnung befindet. Dieser läßt sich von mir gar nicht stören und antwortet auf meine Aufforderung zu gehen, daß er sich auf das Sofa setzen und bleiben wird, was er auch tut, wobei er allerdings zu einer Frau wird. Ich will nicht gleich die Polizei rufen und beschließe, erst einmal die anderen zu suchen. Es folgen Traumbilder, in denen ich sezierte Augäpfel sehe, in ihre Bestandteile zerlegt, mit Pupille und irgendeiner braunen Haut (Netzhaut?).
Stunden später glaube ich erneut im Ferienhaus zu sein, weil ich mich in einem Zimmer mit Glasdach befinde, auf welchem ich weiße Vögel schlafen sehe. Ich halte sie für Möwen. Doch dann sehe ich im Halbdunkel des Zimmers das Doppelbett meiner Eltern, die beide darin schlafen. Meine Mutter ist wach geworden und will etwas sagen, aber ich halte den Zeigefinger vor den Mund und deute auf die weißen Vögel. Sie ist nicht überrascht und erklärt mir leise, daß sie weiße Eulen auf dem Dach hätten. Einige davon sind nun ebenfalls aufgewacht, haben ihren Kopf herausgestreckt und jetzt sehe ich es: es sind tatsächlich weiße Eulen!
Ich gehe in ein anderes Zimmer, wo ich auf einen Mann treffe, der zudringlich und handgreiflich wird. Schnell halte ich seinen Arm fest und beiße ihn mit aller Kraft in die Hand. Als ich den Biss lockere, merke ich schon, daß sich viele Zahnkronen in meinem Mund gelöst haben (im Traum ist das die ganze obere Reihe, während ich in Wirklichkeit da nur eine Krone habe). Ich kann sie in meinen Handteller spucken. Ein Blick in den Spiegel zeigt mir, daß die Kronen an den Vorderzähnen eigentlich nur so eine Art angeklebte Verblendung waren (mir fällt gerade die doppelte Bedeutung des Wortes 'Verblendung' auf). Meine richtigen Zähne sind noch da, nur nicht mehr so strahlend. Aber die Backenzahnkronen sind völlig kaputt. Ich rufe irgendeine Telefonnummer an und es stellt sich heraus, daß ich mit der Büroleitung spreche. Die wollen den Vorfall als Arbeitsunfall verbuchen und mir einen Termin in einer Klinik machen. Es ist die Augenklinik Mecklenburg. Ich bin wegen 'Mecklenburg' irritiert, aber man sagt mir, die heiße nur so, weil sie am Mecklenburger Damm sei. Darüber, daß es eine Augenklinik ist, wundere ich mich allerdings nicht.